Aktuelle Rheumatologie 1992; 17(2): 67-73
DOI: 10.1055/s-2008-1047351
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pathologische Befunde an der Rotatorenmanschette und Interpretation histopathologischer Veränderungen am Sehnengewebe*

Pathological Findings at the Rotator Cuff and Interpretation of Histopathological Changes in the Tendon TissueW.  Mohr1 , U.  Harland2
  • 1Abteilung Pathologie der Universität Ulm
  • 2Orthopädische Klinik der Universität Gießen
* Referat auf der unfallmedizinischen Tagung des Landesverbandes Bayern und Sachsen der gewerblichen Berufsgenossenschaften am 8. u. 9. Juni 1991 in Lindau.
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

After discussing briefly the problems of "general" pathological findings in tissue in rotator cuff surgery, the problem of healing of tendon lesions is demonstrated by means of animal experiments. The structural changes that take place in tissue as a result of repair, which can be applied to man (albeit with some reservations), show that the age of tendon ruptures or repair phenomena can be very well judged up to about the second month after a lesion of a tendon. The following section of the article deals with the pathogenesis of localised calcified tendopathy. It is concluded from electron microscopic examination findings that this disease does not represent an imitation of enchondral calcification, but that deteriorating tendocytes are the basis of the subsequent formation of the hydroxyapatite foci.

Zusammenfassung

Nach einer kurzen Erörterung der Wertigkeit ,,allgemeiner" pathologischer anatomischer Untersuchungsbefunde zu Geweben, die bei operativen Eingriffen an der Rotatorenmanschette erhoben werden, wird das Problem der Sehnenheilung anhand tierexperimenteller Befunde dargestellt. Die im Zeitablauf auftretenden strukturellen Veränderungen am Reparationsgewebe, die, wenn auch unter Einschränkung, auf den Menschen übertragen werden können, zeigen, daß das Alter von Sehnenrupturen bzw. der Reparationsphänomene bis etwa zum 2. Monat nach einer Sehnenläsion recht gut einzuordnen ist. In einem zweiten Teil wird auf die Pathogenese der häufig an der Rotatorenmanschette lokalisierten kalzifizierten Tendopathie eingegangen. Aufgrund elektronenmikroskopischer Untersuchungsbefunde wird geschlossen, daß bei dieser Erkrankung nicht die enchondrale Kalzifikation imitiert wird, sondern daß untergehende Tendozyten die Grundlage für die nachfolgende Bildung der Hydroxylapatitherde darstellen.

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