Rofo 1990; 153(12): 669-677
DOI: 10.1055/s-2008-1033462
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einsatz schneller Sequenzen bei der kraniozerebralen MR-Diagnostik

Use of rapid sequences in craniocerebral MR diagnosticsG. Bongartz, Th. Vestring, G. Fahrendorf, P. E. Peters
  • Institut für Klinische Radiologie der Westfälischen Wilhelms Universität Münster (Direktor: Prof. P. E. Peters)
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Gradientenecho-Sequenzen sind bei der MR-Untersuchung des Schädels noch nicht sehr weit verbreitet. Der vorteilhafte Einsatz als orientierendes Schnellbild erscheint logisch. Darüber hinaus finden GE-Sequenzen insbesondere Verwendung als gezielte Ergänzung der „Standard"-T1-gewichteten Spinecho-Bildgebung des Gehirns. Durch Variationen der Parameter können mit der GE-Technik eine besondere Kontrastbreite und unterschiedliche „Gewichtungen" erzielt werden, die gegebenenfalls schneller erreichbar sind als äquivalente Kontrastergebnisse in entsprechenden Spinecho-Sequenzen. Die insbesondere bei 3D-Verfahren hervorzuhebende gute räumliche Auflösung in Kombination mit der Kontrastflexibilität der GE-Sequenzen eröffnet neue diagnostische Aspekte in der Charakterisierung einer Läsion oder Struktur. Wegen der Geschwindigkeit der Messung und wegen der besonderen Flußempfindlichkeit ist mit der GE-Applikation die Darstellung und Einordnung von bewegten Strukturen möglich. Aussichtsreich ist vor allem die Verwendung als 3D-Akquisition mit sehr dünnen Einzelschichten und der Option der Sekundärrekonstruktion sowie als MR-Angiographie, deren klinischer Stellenwert noch nicht vollständig definiert ist. Die rapide Fortentwicklung der Technik in den vergangenen Jahren unterstützt den Optimismus, daß GE-Sequenzen bald Eingang in die klinische Routineapplikation finden.

Summary

MRI of the head is routinely performed with spin-echo sequences whereas gradient-echo sequences are still uncommon. Certain features of fast imaging sequences make them a promising tool for clinical investigations. The relative high signal-to-noise ratio/unit time demonstrates the usefulness of GE imaging as localising images. The extremely high contrast-flexibility is sometimes superior to SE imaging and may help to characterise structures and lesions. Flow dynamics are more clearly depicted than with SE sequences and lead to the dynamic evaluation of intracranial motion (CSF flow, blood flow). This information may be used in a special mode to achieve MR angiograms. Due to the very short repetition-times, GE sequences are excellently suited to 3D application. This enables to reduce slice thickness to less than 1 mm with optional reconstructions in any virtual direction. In view of present developments in MR, GE-imaging will be accepted in clinical diagnostic imaging in the near future.

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