Aktuelle Dermatologie 2007; 33 - A1
DOI: 10.1055/s-2007-988800

Blepharoplastik mit Laser

M Hagen 1
  • 1Ärztin für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastische Operationen, Düsseldorf

Die Blepharoplastik mit Laser ist eine Weiterentwicklung der konventionellen Blepharoplastik, die mit einem Skalpell ausgeführt wird. Die Laserblepharoplastik ist wesentlich schwieriger auszuführen, da alle Sicherheitsmaßnahmen prä- und intraoperativ getroffen werden müssen, damit der Laserstrahl die Hornhaut und andere Teile des Auges und der Haut nicht verletzen kann. Es müssen dem Patienten intraoperativ Eyeshields aus Metall eingegliedert werden und Retraktoren, die den Laserstrahl an der Durchdringung der Schichten hindern. Ferner muss der Laserstrahl mit einem Metallinstrument immer aufgefangen werden, damit er die umliegende Haut nicht schädigen kann. Dadurch bedingt, muss der Operateur und die OP-Assistentin noch aufmerksamer assistieren als bei einer konventionellen Blepharoplastik. Der Operateur und das OP-Personal müssen ständig Schutzbrillen tragen. Eine Leuchte außen am OP muss leuchten, sobald das Lasergerät angemacht wird. Jeder, der den OP-Raum betritt, muss eine Laserschutzbrille tragen.

Aufgrund einer vorliegenden Bindegewebsschwäche kommt es zu Hängelidern im Oberlidbereich und zu Tränensäcken im Unterlidbereich. Dadurch fühlen sich die Patienten kosmetisch beeinträchtigt und merken, dass es schwieriger ist, die Augen groß aufzumachen. Unwillkürlich ziehen alle Patienten, die eine Oberlidkorrektur benötigen, die Stirn nach oben, da dadurch eine bessere Augenöffnung möglich ist, wodurch sich im Bereich der Stirn horizontale Falten bilden, die sich immer tiefer eingraben in die Haut.

Hat sich jemand zu einer Blepharoplastik entschlossen und wurde gut aufgeklärt, erhält er einen Operationstermin in Lokalanästhesie. Die Lokalanästhesie hat Vorteile gegenüber einer Sedierung bzw. Narkose, da die Augen aktiv geöffnet werden können, so dass man genau sehen kann, wo die Muskeln und die Haut hinverteilt werden müssen. Nach vorherigem genauen Ausmessen werden bei einer Oberlidblepharoplastik überschüssige Haut- und Muskelanteile, sowie die überschüssigen Anteile des medialen und zentralen Fettes reseziert. Danach werden die Haut- und Muskelanteile durch Nähte rekonstruiert, damit die Narbe genau in die Falte fällt, die man bei dem Augenöffnen nicht sehen kann. Die Fäden werden für eine Woche belassen.

Die Unterlidblepharoplastik kann im Zeitalter des Laserns transconjunctival und narbenfrei durchgeführt werden. Ein Schnitt in der Unterlidkonjunktiva wird mit dem Laser gemacht. Über diesen Zugang wird das überschüssige mediale, das zentrale und das laterale Fett entfernt. Es muss nicht genäht werden. Dem Patienten wird eine zweite äußerlich sichtbare Schnittführung erspart. Ferner minimiert sich durch die transconjunctivale Schnittführung das postoperative Risiko eines Ektropiums.

Gibt es eine starke Faltenbildung und/oder überschüssige Haut infraorbital, sollte nach der transconjunctivalen Blepharoplastik sich immer ein Laser Skin Resurfacing periorbital anschließen. Die periorbitale Region, die das stärkste Faltenrelief aufzeigt, wurde vor der OP angezeichnet. Mithilfe des ultragepulsten CO2 Lasers werden 2 Schichten Haut entfernt. Durch die Einwirkung der thermischen Reize werden die Kollagenfasern zum Schrumpfen gebracht. Die abgeschürfte Haut wird an den Rändern geglättet, damit später die Übergänge zur nicht gelaserten Haut nicht auffallen. Nach einem Laser Skin Resurfacing ist die Haut oberflächlich offen und heilt über eine leichte Krustenbildung innerhalb von 6 bis 8 Tagen komplett aus. Es bleibt für ca. 4 Wochen bis 4 Monate eine gewisse Rötung wie nach einem Sonnenbrand übrig, bis die Haut sich komplett wieder repigmentiert.

Postoperativ muss man 6 Monate einen hohen Lichtschutzfaktor auf die gelaserte Haut auftragen, um Pigmentstörungen zu vermeiden.

Insgesamt hat der Einsatz der Lasertechnologie Vorteile gebracht durch die Blutleere, wodurch die perfekte Darstellung aller anatomischen Schichten möglich ist. Postoperativ gibt es deutlich weniger Hämatome und Schwellungen als bei der konventionellen Skalpelloperation.