Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 68 - FV1_6
DOI: 10.1055/s-2007-983643

Anstieg des Serum PP13 kündigt klinisch relevante Late Onset Präeklampsie und vorzeitige Wehentätigkeit an

C Bartz 1, H Meiri 2, G Hebisch 3, M Sammar 2, B Huppertz 4, W Rath 1
  • 1Frauenklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – Universitätsklinikum RWTH, Aachen
  • 2Diagnostic Technologies Ltd, Haifa, Israel
  • 3Frauenklinik – Universität Zürich, Zürich, Schweiz
  • 4Dep. of Cell Biology, Histology and Embryology – Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Zielsetzung:

In Voruntersuchungen konnten wir zeigen, dass Placental Protein 13 (PP 13) ein effektiver Marker zur Vorhersage von Early Onset Präeklampsie ist.

Nun untersuchten wir die PP13 Spiegel im Longitudinalverlauf bei unauffälligen Schwangerschaften und bei Patientinnen mit vorzeitiger Wehentätigkeit und Late Onset Präeklampsie.

Studiendesign:

Serielle venöse Plasmaproben wurden im Schwangerschaftsverlauf von Patientinnen mit Einlingsschwangerschaften in 2 bis 4 wöchigen Intervallen bis zur Entbindung und bis zu 14 Wochen post partum entnommen. Serum wurde schockgefroren und bei -80°C gelagert bis zur Untersuchung.

Zur Bestimmung der PP13-Spiegel wurde ein spezifischer Sandwich-Elisa verwendet. Die PP13 Konzentrationen wurden mit einem Kontrollkollektiv verglichen.

Ergebnisse:

Im Verlauf des ersten und zweiten Trimesters fanden sich im Kontrollkollektiv niedrige PP13 Spiegel, ein Anstieg war nur im dritten Trimenon zu beobachten.

Bei der Late Onset Präeklampsie war der Verlauf der Serumspiegel ähnlich, einen Anstieg fanden wir nur im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Patientinnen mit vorzeitiger Wehentätigkeit hatten deutlich reduzierte PP13 Spiegel im ersten Trimenon.

Schlussfolgerung:

Im Falle der Early Onset Präeklampsie konnten wir einen frühen, Plazenta-getriggerten Anstieg des PP13 im zweiten Trimenon zeigen, den wir bei den Fällen der Late Onset Präeklampsie nicht fanden. Somit vermag PP13 zwischen diesen beiden Präeklampsieformen zu differenzieren, lange bevor es zur klinischen Symptomatik kommt.

Das kontinuierliche Montoring der PP13 Spiegel in der Schwangerschaft ist in der Lage, Patientinnen zu identifizieren, die später eine vorzeitige Wehentätigkeit entwickeln oder Early Onset von Late Onset Präeklampsie zu differenzieren.

Hier bietet sich eine interessante Perspektive zu spezifischeren Beschreibung und frühzeitigen Detektion von Hochrisikokollektiven.