Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_124
DOI: 10.1055/s-2007-983621

Strukturierte Weiterbildung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe: Prozessbeschreibung und Effekt auf Mitarbeiterrekrutierung und -zufriedenheit

C Scholz 1, W Janni 1, F Kainer 1, K Friese 1
  • 1Unifrauenklinik der LMU – Campus Innenstadt, München

1. Hintergrund:

Die Rekrutierung hoch qualifizierter und handlungskompetenter junger Ärzte sowie ihre Weiterbildung zu Fachärzten ist die Grundlage einer gesunden Personalentwicklung im Krankenhaus. Seit August 2004 ist eine neue Weiterbildungsordnung der Bay. Landesärztekammer in Kraft und erfordert eine Anpassung bestehender Strukturen. Die Unifrauenklinik der LMU – München (Campus Innenstadt) hat diese Anpassung unter Einbeziehung der gesamten Ärzteschaft, in Anlehnung an die Vorgaben und Hilfestellungen der DGGG sowie mit externer Beratung im Jahr 2006 durchgeführt.

Mitarbeiterstruktur: Aktuell befinden sich 12 Ärztinnen und 5 Ärzte (mittl. Alter: 30,2J) in der Weiterbildung zum Facharzt. Die mittl. Note im med. Staatsexamen beträgt 1,4. 66% (11/17) der Weiterzubildenden promovierten nicht in Fach Frauenheilkunde. 30% (5/17) haben ein weiteres abgeschlossenes Hochschulstudium und/oder ein zusätzliches ausländisches Staatsexamen. 41% (7/17) sind bereits durch ein Stipendium gefördert worden. Alle geben die Hoffnung auf eine gute und breite Weiterbildung als Grund für ihre Bewerbung an.

Strukturelle Veränderungen: In einem Workshop unter Leitung von Prof. T. Aretz (Leiter der Abteilung für Med. Ausbildung bei Harvard Medical International), fand eine Analyse der bestehenden Strukturen, sowie eine Prioritisierung der zu verändernden Teilbereiche statt. Eine offene Projektgruppe erarbeitete darauf aufbauend ein Weiterbildungsprogramm, das ein verbindliches weiterbildungsordnungskonformes Kernkurrikulum definiert, optionale Schwerpunktsetzung ermöglicht und einen Rotationsplan festlegt. In Anlehnung an die Vorgaben der DGGG wurde ein klinikspezifisches Logbuch entwickelt, in dem der Ausbildungsfortschritt dokumentiert wird und das gleichzeitig als Werkzeug zur Förderung der individuellen Entwicklung dient.

Interimsanalyse und Ausblick: Im Januar 2007 erfolgte eine detaillierte Interimsanalyse des Veränderungsprozesses anhand eines anonymisierten Fragebogens. Unter anderem beantworteten dabei alle Ärzte in Weiterbildung die Frage „Sind Sie alles in allem gerne an unserer Klinik?“ mit „Ja“.