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DOI: 10.1055/s-2007-983599
Vergleich spezieller Fetometrieformeln mit Standardfetometrieformeln bei Frühgeborenen
1. Fragestellung:
Für klinische Entscheidungen im Grenzbereich 23+0 bis 28+0 ist eine genaue Gewichtschätzung wichtig. In der Literatur weisen die vorhandenen Biometrieformeln eine mangelnde Präzision in der Gewichtsschätzung bei kleinen Kindern auf. Zeigen die speziellen Biometrieformeln für Kinder unter 1600gr (<28+0 SSW) diesen gegenüber einen Vorteil?
2. Methodik:
In einer retrospektiven Analyse wurden alle Frühgeborenen (23+0–28+0 SSW) der Jahre 2001 bis 2006 am Perinatalzentrum der LMU München (Innenstadt) mit Standardbiometrieformeln (Hadlock I-IV, Warsof, Shepard) und mit speziellen Biometrieformeln (Scott, Schild, Weiner A, Weiner B) geschätzt. Die Schätzgewichte wurden mit dem tatsächlichen Geburtsgewicht verglichen. Die Gewichtsmessung fand innerhalb von 7 Tagen zur Geburt statt.
3. Ergebnisse:
Es wurden 182 Frühgeborene der 23+0 bis 28+0 SSW eingeschlossen. Das mittlere Geburtsgewicht betrug 827±254g (Minimales Gewicht 280, maximales Gewicht 1476). Die Ergebnisse der einzelnen Gewichtsschätzungen waren folgendermaßen:
Standardbiometrieformeln: |
Spezielle Biometrieformeln: |
||||||||
|
EFW |
SD |
MAPE |
MPE |
|
EFW |
SD |
MAPE |
MPE |
Hadlock I |
809,5 |
228,2 |
10,2 |
0,25 |
Schild |
791,4 |
203,2 |
10,5 |
1,7 |
Hadlock II |
810,4 |
241,5 |
10,8 |
0,58 |
Scott |
844,3 |
228,7 |
10,5 |
-4,2 |
Hadlock III |
823,6 |
241,6 |
10,0 |
-1,05 |
WeinerA |
746,1 |
197,0 |
12,1 |
7,5 |
Hadlock IV |
894,2 |
273,0 |
13,1 |
-9,3 |
WeinerB |
775,5 |
214,0 |
12,8 |
3,8 |
Warsof |
838,4 |
250,0 |
11,9 |
-3,1 |
|
|
|
|
|
Shepard |
884,2 |
266,7 |
13,7 |
-8,6 |
|
|
|
|
|
4. Schlussfolgerung:
Sowohl unter den neueren Fetometrieformeln (Schild) als auch unter den herkömmlichen (Hadlock I-III) finden sich Formeln, mit denen sich gute Ergebnisse erzielen lassen, unter Berücksichtigung der Breite des Kollektives (23+0–28+0 SSW, BW 300–1500gr).
Weiterhin finden sich in beiden Gruppen Formeln, welche den Erwartungswert systematisch verzerren, folglich immer über oder unterschätzen (HAD IV, Warsof, Shepard, Scott, Weiner A/B) und somit nicht zu empfehlen sind.