Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_56
DOI: 10.1055/s-2007-983552

Offene Myomenukleation im Vergleich mit der laparoskopischen Operationstechnik bei primärer Sterilität in Bezug auf das Eintreten, den Verlauf und Komplikationen einer Schwangerschaft

N Hauser 1, M Neher 1, C Jäger 1, R Kreienberg 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Ulm, Ulm

Der Nachweis von Leiomyomen des Uterus junger Frauen als Zufallsbefund oder symptomatische Erkrankung mit Menstruationsstörungen oder primärer Sterilität ist häufig. Die organerhaltende operative Therapie zur Behandlung der Sterilität kann durch offen-abdominale oder laparoskopische Eingriffe erfolgen.

In einer retrospektiven Studie untersuchten wir bei 160 Pat. den Einfluss der Operationstechnik auf eine nachfolgende Schwangerschaft. 72 Pat. wurden laparoskopisch operiert, 17 hysteroskopisch und 71 offen chirurgisch. Das Durchschnittsalter war 33 Jahre. Postoperativ traten 86 Graviditäten nach 1–77 Monaten (Mittelwert 16 Monate) ein. 46 der laparoskopisch operierten Pat. hatten postoperativen Kinderwunsch; es traten 34 spontane Schwangerschaften ein. Von den hysteroskopisch operierten Pat. hatten acht Kinderwunsch und bei allen trat eine spontane Gravidität ein. Von den laparotomierten Pat. hatten 52 postoperativen Kinderwunsch und 44 wurden spontan schwanger.

21 der laparoskopisch, sieben der hysteroskopisch und zehn der offen chirurgisch behandelten Frauen wurden vaginal entbunden. Eine Kaiserschnittentbindung wurde bei zehn der laparoskopisch, einer der hysteroskopisch und 33 der laparotomierten Pat. durchgeführt.

Der postoperative Aufenthalt betrug durchschnittlich nach laparoskopischem oder hysteroskopischem Eingriff zwei und nach offen abdominalem sieben Tage. Komplikationen (Nachblutung, Temperatur>38°C, Subileus, intraoperative Uterusperforation) ereigneten sich bei der laparoskopischen Methode in drei, bei der hysteroskopischen in einem und bei der offenen chirurgischen in sieben Fällen.

Die Myomenukleation erzielt in Bezug auf die postoperative Schwangerschaftsrate gute Resultate. Die vaginale Entbindung nach laparoskopischem bzw. hysteroskopischem Eingriff ist der geeignetere Geburtsmodus. Ebenso sind für diese Eingriffe die postoperativen Liegedauern verkürzt und die Komplikationsraten niedriger als bei dem offen abdominalen Vorgehen.