Rofo 2007; 179 - VO_405_4
DOI: 10.1055/s-2007-977182

Dosisreduktion im CT. Möglichkeiten mittels „Justification“ von CT-Untersuchungen – Teil der Europäischen SE-CT Studie (6th FP der EU)

T Niemann 1, K Geleijns 2, YL O 2, G Bongartz 1
  • 1Universitätsspital Basel, Institut für Medizinische Radiologie, Basel
  • 2Leiden

Ziele: Das laufende EU-Projekt „safety and efficacy in computed tomography“ (SECT) befasst sich mit Perspektiven zur kollektiven Dosisreduktion der Bevölkerung. Teilprojekt ist das Gebiet der „Justification“ und Indikationsstellung von CTs, vertreten von einem Konsortium aus sechs verschiedenen europäischen Zentren. Wesentliche, charakteristische Krankheitsbilder wurden exemplarisch in ihrer Indikationsstellung überprüft, mit typischen klinischen und diagnostischen Merkmalen versehen und auf ihre Wahrscheinlichkeit, von einer CT- Untersuchung zu profitieren, eingestuft. In drei Phasen werden Lösungen und Empfehlungen erarbeitet, mit Betonung auf medical decision making, modelling, Metaanalysen, sowie prospektiven Studien. Methode: In Phase I wurden in allen Zentren vergleichende Daten erhoben über Häufigkeit und Verteilung von CT, sowie die Zuordung zu spezifischen Indikationen. In Phase II werden mithilfe von Metaanalysen neuartige graphische Entscheidungsmodelle zur Darstellung von Risiko und Nutzen der einzelnen Bildgebungsverfahren für verschiedene Fragestellungen erstellt. Gleichzeitig werden prospektive Studien für Phase III erarbeitet, um konkrete Dosisrichtwerte zu erarbeiten. Ergebnis: Insgesamt wurden in Phase I Patientendaten aus 70041 CT ausgewertet, davon 7563 an unserem Institut. 5558 spezifische Indikationen und Resultate wurden analysiert, davon 850 bei uns. Ergebnisse aus Phase I werden präsentiert, sowie exemplarisch anhand des Beispiels der Lungenembolie-Diagnostik Modelle und Metaanalysen aus Phase II. Ein Ausblick auf Studien aus Phase III ermöglicht die Abschätzung der Auswirkung auf die kumulativen Dosiswerte. Schlussfolgerung: Die „Justification“ und sorgfältige Indikationsstellung von CT-Untersuchungen ist ein probates Mittel zur kollektiven Dosisreduktion.

Korrespondierender Autor: Niemann T

Universitätsspital Basel, Institut für Medizinische Radiologie, Petersgraben 4, 4031, Basel

E-Mail: niemannt@uhbs.ch