Rofo 2007; 179 - VO_310_2
DOI: 10.1055/s-2007-977038

Kontrastverstärkte MR-Angiographie der Becken- und Beinarterien in Hybrid-Technik am 3 Tesla MR Tomographen: Erste klinische Ergebnisse

F Berg 1, A Gossmann 1, C Bangard 1, H Bovenschulte 1, M Nijenhuis 2, M Hellmich 1, K Lackner 1
  • 1Radiologie, Köln
  • 2Best

Ziele: Örtlich hochaufgelöste Darstellung der Becken- und Beinarterien mittels kontrastmittelverstärkter MR-Angiographie (CE-MRA) in Hybrid-Technik am 3 Tesla MR Tomographen. Methode: Bei 21 Patienten mit Verdacht auf eine periphere AVK (pAVK) wurde eine 4-Etagen MR-Angiographie an einem 3 Tesla MRT (Achieva, Philips) durchgeführt. Die CE-MRA erfolgte in Hybrid-Technik mit zwei Kontrastmittelinjektionen: Die erste Injektion zur Darstellung der Unterschenkel- und Fußarterien (4. Etage); die zweite Injektion erfolgte zur Abbildung der distalen Aorta sowie der Becken-, Oberschenkel- und Poplitealarterien (1. bis 3. Etage). Zur Vermeidung venöser Überlagerungen erfolgte für die beiden caudalen Etagen die k-Raum Auslesung in CENTRA-Technik (contrast-enhanced timing-robust angiography), bei der während der ersten 4 Sekunden überwiegend die Kontrastauslesung und während der restlichen Zeit die Ortsauslesung erfolgt. Die Voxelgröße (mm) der verwendeten Sequenzen betrug für die Becken- und Oberschenkel-Etage 0.73×0.74×1.7, für die Knie-Etage 0.73×0.73×1.1 und für die Unterschenkel/Fuß-Etage 0.73×0.73×0.9. Für die Auswertung wurde der arterielle Gefäßbaum in 12 Segmente und 3 anatomische Regionen (iliacal, femoropopliteal, kruro-pedal) eingeteilt. Die Auswertung wurde unabhängig von zwei erfahrenen Radiologen in Bezug auf Bildqualität, venöse Überlagerungen und Stenosegrade der Arterien vorgenommen. Ergebnis: Von 495 analysierten arteriellen Segmenten wurden 470 (Auswerter 1) bzw. 457 (Auswerter 2) in exzellenter Bildqualität und 18 bzw. 38 Segmente in guter Bildqualität abgebildet. Eine Einschränkung der Diagnostik durch venöse Überlagerungen fand sich nur in 4 Segmenten (beide Auswerter). In 43 bzw. 47 Segmenten wurde eine relevante Stenose (50–99%) und in 66 bzw. 65 Segmenten ein Gefäßverschluss detektiert, dabei fand sich folgende Verteilung: iliacal Region: 6 (6) Stenosen von 50–69%, 11 (12) Stenosen von 70–99%, 4 (4) Gefäßverschlüsse; femoropopliteal Region: 9 (11) Stenosen von 50–69%, 7 (8) Stenosen von 70–99%, 14 (14) Gefäßverschlüsse; kruro-pedal Region: 5 (7) Stenosen von 50–69%, 4 (4) Stenosen von 70–99%, 47 (47) Gefäßverschlüsse. Schlussfolgerung: Die CE-MRA am 3 Tesla MR-Tomographen in Kombination mit Hybrid- und CENTRA-Technik ermöglicht eine exzellente Darstellung des gesamten arteriellen iliaco-pedalen Gefäßbaumes ohne venöse Überlagerungen. Die verwendete Untersuchungstechnik ermöglicht eine sehr gute Ortsauflösung, so dass auch Stenosen an kleinlumigen Gefäßen sicher detektiert werden können.

Korrespondierender Autor: Berg F

Radiologie, Kerpener Str., 50937 Köln

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