Rofo 2007; 179 - RK_322_1
DOI: 10.1055/s-2007-976672

US Interventionen

A Mundinger 1
  • 1Marienhospital Osnabrück, Klinik für Radiologie, Osnabrück

Die sonographische Punktion von Brustläsionen ist ein kostengünstiges, effizientes und schnelles Verfahren zur Diagnosesicherung. Dabei sichert ein weitgehend horizontaler Zugang parallel zum Schallkopf die gute Darstellbarkeit der Punktionsnadel.

Die Feinnadelaspiration (FNA) ist schnell, komplikationsarm und preisgünstig durchzuführen. Die Anwendung wird heute auf differentialdiagnostische Verdachtsfälle wie Fibroadenom, Lymphknoten oder Lipoidnekrose beschränkt. Grund hierfür ist die hohe Variabilität mit einer Sensitivität zwischen 65–98% und Spezifität zwischen 34–100%.

Die sonographisch gezielte Stanzbiopsie hat die FNA in den Deutschen Leitlinien weitgehend verdrängt. Steroid- und Her-2/neu Rezeptoren sind in den Biopsiezylindern bestimmbar. Mindestens fünf G-14 Biopsiezylinder sollten in Coaxialtechnik nach Lokalänästhesie leitliniengerecht entnommen werden. Die Sensitivität der sonographisch gezielten Stanzbiopsie liegt in Sammelstudien zwischen 95–100%, die Spezifität zwischen 98–100%. Eine Unterschätzung der Diagnose findet sich bei der histologischen Diagnose ADH, DCIS, LCIS und papilläre Läsion. In diesen Situationen wird eine Nachresektion erforderlich.

Sonographisch gesteuerte Vakuum-unterstützte Biopsieverfahren komplettieren das Spektrum moderner Brustzentren. Als vorläufige konsensfähige Indikationen kommen in Betracht: (a) Z.n. Stanzbiopsie und nicht bestätigtem Karzinomverdacht (BI-RADS 4 und 5 Läsionen), (b) suspekte Befunde um 5mm und kleiner (BI-RADS 4/5), (c) intraduktale bzw. intrazystische Vegetationen und (d) Resektion eindeutig benigner, symptomatischer Befunde. Ziel der Vakuumbiopsie ist die diagnostische Exzision der Index-Läsion. In der Literatur wird eine diagnostische Treffsicherheit von 97–100% belegt.

Die präoperative sonographische Drahtmarkierung mit anschließender Kontrollmammographie in 2 Ebenen ist der stereotaktischen oder Freihand-Markierung immer dann vorzuziehen, wenn eine Index-Läsion in beiden Verfahren sicher abzugrenzen ist.

Lernziele:

  • Immer parallel zum Schallkopf punktieren!

  • Stanzbiopsie ist das sonographisch geführte Verfahren der Wahl.

  • Vakuumbiopsie ist teuer und für Sonderindikationen reserviert.

Korrespondierender Autor: Mundinger A

Marienhospital Osnabrück, Klinik für Radiologie, Johannisfreiheit 2–4, 49074 Osnabrück

E-Mail: mundin@arcor.de