Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V_68
DOI: 10.1055/s-2007-976249

Erste Implantation einer custom made asphärischen, torischen multifokalen IOL

GU Auffarth 1, A Ehmer 1, TM Rabsilber 1, Y Nishi 1, MJ Sánchez 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Heidelberg

Hintergrund: In diesem Vortrag wird über eine 45-jährige Patientin berichtet, die im Rahmen eines refraktiven Linsenaustausches eine individuell angepasste asphärische, torische multifokale IOL implantiert bekam. Material und Methode: Eine 45-jährige Patientin stellte sich in der refraktiven Sprechstunde vor: Visus: +8,0/–2,25/170o=0,8 OS: +10,25/–3,25/5o=0,8. VK-Tiefe (von Endothe) war 2,45 (OD) und 2,34mm (OS). Die HH-Dicke betrug 528 und 507µm. Keratometrischer Astigmatismus war 3,08 dpt. (OD) und 3,68 dpt. (OS). Nach ausführlicher Beratung wurde entschieden einen refraktiven Linsenaustausch mit Implantation einer custom made asphärischen, torischen multifokalen IOL hergestellt von der Firma Rayner, UK, durchzuführen. Ergebnisse: Die Linsenoperation mittels Phakoemulsifikation erfolgte ohne Komplikationen. Die implantierte IOL war rechts eine Rayner C-flex 588F mit +33,5 dpt., +3,0 NahAdd, –3,5 Torus, links betrug die IOL Stärke +36,5 dpt., +3,0 Nah Add, –4,5 dpt. Torus. Das Multifokale Design entsprach dem der Rayner M-Flex, einer refraktiven MIOL mit +3 Nahaddition und asphärischen Intermediärzonen. Einen Monat postoperative betrug die unkorrigierte Sehschärfe rechts 0,8 und links 0,63, der Nahvisus lag bei 0,5 unkorrigiert. Die Defokuskurve zeigte eine Akkommodationsbreite von etwa 4–4 Dioptrien. Schlussfolgerungen: Die Kombination unterschiedlicher korrektiver optischer Faktoren einer Kunstlinse ist möglich, ohne zu störenden photischen Phänomenen zu führen. Auf diese weise lies sich eine wirklich „individuell“ angepasste IOL herstellen mit guten funktionellen Resultaten.