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DOI: 10.1055/s-2007-1032281
AB0-Blutgruppen bei Patienten mit nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom
Die meisten heute bekannten Tumor-assoziierten Glykoprotein-Antigene haben eine strukturelle Verwandtschaft mit den Blutgruppen des AB0-Systems. Das Ziel der Untersuchung war es deshalb, den Zusammenhang zwischen dem AB0-Blutgruppen-Phänotyp und dem Überleben in einem großen Kollektiv von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zu untersuchen.
Bisher konnten wir bei 328 Patienten mit NSCLC, die zwischen 1995 und 2004 diagnostiziert und vollständig dokumentiert wurden, die Blutgruppenmerkmale identifizieren. Es waren alle Stadien vertreten (I: 26%, II: 17%, III: 25%, IV: 33%), das mediane Alter betrug 64 [57–71] Jahre, 72% waren Männer. Die univariate Kaplan-Meier Analyse zeigte eine Korrelation der Expression des Blutgruppenmerkmals A auf Erythrozyten (Blutgruppen A und AB) mit verlängertem Überleben der Patienten (p=0,022), die sich multivariat nicht bestätigen lies. In einer Subgruppenanalyse mit 154 operierten Patienten der Stadien Ia – IIIa) war das Blutgruppenmerkmal A ein stärker Prädiktor für ein verlängertes Überleben (medianes Überleben 86 [44–128] Monate vs. 31 [20–42], sowohl univariat als multivariat (p jeweils <0,001).
Die Expression von Integrin-Rezeptoren führt bei Krebserkrankungen über eine erhöhte Zellmotilität zu einem vermehrten metastatischem Potential und somit zu einem reduzierten Überleben. Integrin-Rezeptoren können prinzipiell durch A oder B Glycosylierung gehemmt werden. Weshalb beim Lungenkarzinom ausschließlich im frühen Stadium die Expression des Merkmals A im peripheren Blut ein deutlicher Marker für verlängertes Überleben zu sein scheint, kann anhand der vorliegenden Daten nicht geklärt werden.