Rofo 2006; 178 - A4
DOI: 10.1055/s-2006-956189

Stammzellmarkierung mit Gadofluorine M zum Zell-Tracking im T1 Kontrast in-vivo und in-vitro

F Giesel 1, M Stroick 2, M Griebe 2, A Alonso 2, K Bieback 2, S Kern 2, M Requardt 3, MG Hennerici 2, M Fatar 2, M Essig 1, HU Kauczor 1
  • 1DKFZ, Heidelberg, Radiologie
  • 2Universitätsklinikum Mannheim, Neurologie
  • 3Siemen, Erlangen

Um die Migration transplantierter Zellen kernspintomographisch zu visualisieren werden die Zellen konventionell mit Eisen markiert. In vielen Krankheitsmodellen, wie beim ischämischen Schlaganfall oder Tumorerkrankungen, kommt es jedoch zu einer Gewebeeinblutung, die eine Differenzierung der eisenbeladenen Erythrozyten von den mit Eisen markierten Zellen einschränkt. Daher untersuchen wir hier die Möglichkeiten mit positiven T1-Kontrastmedien Zellen in vitro und in vivo zu markieren.

Stammzellen wurden in vitro mit Gadofluorine-M inkubiert und mittels MR-tomographie und Histologie untersucht. In vivo wurden Zellen bihemisphärisch stereotaktisch implantiert. Alle Zellen wurden vor Implantation mit BrdU markiert, aber nur die Zellen für die rechte Hemisphäre mit Gadofluorine M-Cy 3.5 markiert. Im Anschluss wurden die Tiere nach einem Tag an einem 1.5T MRT untersucht und die Hirne histologisch aufgearbeitet.

Die in vitro Experimente zeigen für Gadofluorine M eine kontinuierliche Aufnahme über die gesamte Inkubationszeit. Mittels Fluoreszenzmikroskopie lässt sich bei 100% der Zellen eine intrazelluläre Gadofluorine M Aufnahme feststellen. In vivo finden sich die markierten Zellen mit einem starken T1 Signal und post mortem Aufarbeitung zeigt die BrdU positiven implantierten Zellen in beiden Hemisphären, aber lediglich die Gadofluorine M markierten Zellen zeigen ein Fluoreszenzsignal welches dem MR Befund entspricht.

Die initialen Ergebnisse zeigen erfolgreich die Anwendbarkeit eines Gadolinium-Chelats als intrazelluläres Kontrastmittel zum „Zell-tracking“.