Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_02_37
DOI: 10.1055/s-2006-952535

Wachstumsrate des familiären Mammakarzinoms – wie engmaschig sollten die Vorsorgeintervalle sein?

K Bosse 1, A Gossmann 2, K Rhiem 1, B Wappenschmidt 1, P Mallmann 1, R Schmutzler 1
  • 1Abt. für Molekulare Gynäko-Onkologie, Universitätsfrauenklinik Köln, Köln
  • 2Abteilung für Radiologie des Universitätsklinikums Köln, Köln

Fragestellung: Das strukturierte und standardisierte Früherkennungsprogramm bei BRCA1/2 Mutationsträgerinnen in den spezialisierten Zentren beinhaltet eine halbjährliche Sonographie und eine jährliche Mammographie sowie MR-Mammographie. Neuere Untersuchungen belegen eine hohe Wachstumsrate der BRCA-assoziierten Tumoren, die Einfluss auf das optimale Screeningintervall haben könnte.

Material und Methode: In einer retrospektiven Analyse wurden 7 BRCA-assoziierte Tumoren ausgewertet, bei denen eine Voruntersuchung maximal 10 Monate zuvor vorlag. Die Berechnung der Tumorverdopplungszeit erfolgte nach der Formel: TD=log2 x (t2-t1)/logm2 – logm1 (TD=Tumorverdopplungszeit; t1 und t2 jeweils Anfang und Ende des Beobachtungs-zeitraums; m1 und m2 Tumormasse an Zeitpunkt t1 und t2) unter der Annahme eines exponentiellen Wachstums.

Ergebnisse: Die sieben tabellarisch dargestellten Kasuistiken belegen, 1. eine hohe Wachstumsrate der BRCA-assoziierten Tumoren mit einer durchschnittlichen Tumorver-dopplungsrate von 47,8 Tagen und 2. benigne morphologische Kriterien in den Frühstadien mit allen bildgebenden Verfahren.

Tabelle: Fallbeschreibungen

(Hier Tabelle einfügen s. Anhang.)

Schlussfolgerung: Unsere Daten stimmen überein mit einer weiteren Beobachtungsstudie, welche ebenfalls eine hohe Tumorverdopplungsrate von 45 Tagen für die BRCA-assoziierten Tumoren nachweisen konnte (Tilanus-Linthorst et al. 2005). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein engmaschiges Screening-Intervall in 6 monatigem Abstand erforderlich ist.

Wir danken für die Unterstützung durch die Deutsche Krebshilfe.