Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_K_01_17
DOI: 10.1055/s-2006-952326

Im Team zur Qualität – Mitarbeitermotivation im Qualitätsmanagement

N Sänger 1, R Gaetje 1, H Kahla-Witzsch 1, KP Brück 1, M Kaufmann 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Frankfurt am Main, Frankfurt am Main

Implementierung, Erhalt und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagement (QM) basieren auf Verständnis und aktiver Entwicklung aller Klinikmitarbeiter. Die Umsetzung sollte gemäß den Grundsätzen des QM abteilungs-, berufsgruppen- und hierarchieübergreifend sein. Die Mitarbeiteridentifikation mit den QM- Anforderungen ist von dem Bewusstsein für dessen Nutzen und Notwendigkeit sowie der sorgsamen Kommunikation aller beteiligter Berufsgruppen abhängig. Norm und Notwendigkeit definieren sich durch QM- Kernaussagen wie "Verantwortung der Leitung", "Produkt-/Dienstleistungsrealisierung", "Management der personell/materiellen Ressourcen" sowie "Messung, Analyse und Verbesserung" mit dem Ziel der Kostenersparnis, Kundenorientierung und Verdeutlichung der Klinikalleinstellungsmerkmale im allgemeinen Wettbewerb. Betrachtet man klinikeigene Mitarbeiter als "interne Kunden", wie managt man deren Zufriedenheit/Motivation, um das zunächst „arbeitsintensive“ QM zu unterstützen? Wie begegnet man hartnäckigem Hierarchiedenken, das nicht den Grundsätzen des QM entspricht? Bedeutet QM gleichsam ein Management gegen Widerstände? Es gilt zu vermitteln, dass QM kein bürokratisches Reglement zur Vereinheitlichung der Gesamtklinik darstellt, sondern die Zusammenfassung selbstverständlicher Mindestvoraussetzungen für eine klare, transparente und kostenbewusste Klinikführung. Menschlicher Unwille zeichnet sich jedoch im QM nicht ab. Zur Optimierung der diagnostisch/therapeutischen Prozesse ist eine Mitarbeitermotivationssteigerung somit essentiell. Faktoren wie Gehalt, Status und Privilegien sind dabei ebenso wesentlich wie das Vorbild der Leitung, eigene Entscheidungskompetenz und Förderung der Fachkompetenz. Erreicht wird dies durch Information/Kommunikation, Schulungen, Mitarbeiterbefragungen und Miteinbeziehen der Mitarbeiter in die Gestaltung ihres direkten Arbeitsumfeldes bzw. Arbeitsablaufes. Fazit: im Team zur Qualität, doch auf die Leitung kommt es an!