Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V53
DOI: 10.1055/s-2006-948284

Intravitreale Anti-VEGF-Therapie mit Bevacizumab bei diabetischem Makulaödem

D Kook 1, A Wolf 1, AS Neubauer 1, SG Priglinger 1, A Hofer 1, RW Strauß 1, A Gandorfer 1, MW Ulbig 1, A Kampik 1, C Haritoglou 1
  • 1Universitäts-Augenklinik München

Hintergrund: Die intravitreale Anti-VEGF-Therapie mit Bevacizumab (Avastin) ist ein neues, mittlerweile häufig angewandtes Therapieverfahren bei neovaskulärer AMD. Ziel der vorgestellten prospektiven Fallserie ist die Evaluation der Wirksamkeit von intravitrealem Bevacizumab bei Behandlung des diabetischen Makulaödems. Methoden: Im Rahmen einer prospektiven, konsekutiven, nicht vergleichenden Fallserie erhielten 50 Patienten mit klinisch signifikantem diabetischem Makulaödem mindestens eine intravitreale Injektion von 1,0mg Bevacizumab. Der Einschluss in die Fallserie erfolgte unabhängig von der Größe des Makulaödems, der Netzhautdicke, der Sehschärfe, dem Alter, der metabolischen Einstellung und durchgeführten Vorbehandlungen. Der klinische Verlauf wurde mit ETDRS-Visus, Spaltlampenbiomikroskopie, Messung des Intraokulardruckes, OCT, Fluoreszeinangiographie und Fundusfotographie dokumentiert. Ergebnisse: Insgesamt zeigte sich in unserem Patientenkollektiv eine signifikante Verminderung der zentralen Netzhautdicke im OCT, jedoch keine signifikante Verbesserung der Sehschärfe. Unerwünschte Nebenwirkungen wie ein Anstieg des Intraokulardruckes oder eine kataraktogene Wirkung wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Die intravitreale Anti-VEGF-Therapie mit Bevacizumab ist eine effektive Therapieoption zur Reduktion des diabetischen Makulaödems. Der fehlende signifikante Anstieg der Sehschärfe lässt sich möglicherweise auf die Art des eingeschlossenen, überwiegend bereits mit fokaler Fotokoagulation oder intravitrealer Triamcinoloneingabe vorbehandelten Patientenkollektivs zurückführen.