Aktuelle Urol 2006; 37 - V94
DOI: 10.1055/s-2006-947483

Penisschaftrekonstruktion mit gemeshter Spalthaut

M Sohn 1, K Friedel 1, J Häfele 1
  • 1Urologische Klinik, Markus-Krankenhaus, Frankfurt a. M.

Fragestellung:

Zur Deckung von ausgedehnten Penisschafthautdefekten wurde eine Vielzahl von operativen Techniken beschrieben. Eine Entscheidung über das ideale Material ist bisher nicht gefallen.

Material und Methode:

Seit 10 Jahren wird an unserer Klinik gemeshte Spalthaut als Defektdeckung am Penisschaft verwendet. Die zugrunde liegenden Ursachen der Defektentstehung waren dabei sehr unterschiedlich (Lymphödem, buried penis nach Traumen, Koagulationsnekrosen, Fournier'sche Gangrän etc.). Das Alter der Patienten lag zwischen 16 und 75 Jahren. Insgesamt wurden 8 Patienten in dieser Form behandelt. Die 0,3mm tiefe Spalthaut wurde aufgrund der zu erwartenden Schrumpfung um 1/3 der gemessenen Defektgröße überdimensioniert und danach 1:1,5 gemesht. Die Fixation erfolgte mit schnell resorbierbaren 4×0 Nähten und einem an der Umgebung fixierten Druckverband.

Ergebnisse:

In allen Fällen kam es zu einem guten graft-take, nur in einem Fall war eine Nachbesserung mit erneuter Spalthauttransplantation erforderlich. Es entwickelte sich in allen Fällen eine Verschiebeschicht zwischen der ehemaligen Spalthaut und der Buck'schen Faszie, so dass eine problemlose Erektion ohne Verkrümmung resultierte.

Zusammenfassung:

Gemeshte Spalthaut scheint bei ausreichender Dimensionierung für den Ersatz der Penisschafthaut unabhängig von der Ätiologie geeignet zu sein. Die Entwicklung einer subcutanen Verschiebeschicht ermöglicht im späteren Verlauf ein ungestörtes Erektionsverhalten.