Zentralbl Chir 2006; 131 - P13
DOI: 10.1055/s-2006-944346

Die Resektion colorektaler Lebermetastasen – eine vertretbare Therapieoption auch im hohen Lebensalter

P Hildebrand 1, M Kleemann 1, L Mirow 1, U Roblick 1, C Bürk 1, HP Bruch 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

Ziel: Die onkologische Resektion colorektaler Lebermetastasen bietet bei Erreichen einer R0-Situation eine potentielle Heilungschanche. Aufgrund der deutlichen Reduktion von Morbidität und Letalität in den letzten Jahren wurde auch bei älteren Patienten zunehmend die Indikation zu Operation gestellt. Ziel der vorliegenden retrospektiven Analyse ist die Ergebnisevaluation der Leberresektion im hohen Lebensalter.

Methode: Zur besseren Vergleichbarkeit wurden nur metachrone Resektionen bei colorektalen Lebermetastasen der letzten 10 Jahre ausgewertet. Im Gesamtkollektiv von 135 Patienten waren 16 Patienten älter als 75 Jahre. Diese Untergruppe wurde dem Kollektiv der unter 75-Jährigen bezüglich Eingriffsausmaß, intraoperativer Komplikationsrate, Morbidität und Letalität gegenübergestellt.

Ergebnisse: Bei den über 75-jährigen Patienten wurden 4 Hemihepatektomien, 7 Segment- oder Bisegmentektomien, 6 atyp. Resektionen und 3 Thermoablationen vorgenommen. Bei einer Morbidität von 25% verstarb keiner der 16 Patienten an dem Eingriff. Die Letalität im Gesamtkollektiv der jüngeren Patienten betrug insgesamt 3,6% bei einer Morbidität von 19,5%.

Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass metachrone Resektionen colorektaler Lebermetastasen auch bei Patienten in hohem Lebensalter mit vergleichbaren Ergebnissen durchführbar sind.