Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A348
DOI: 10.1055/s-2006-944073

Effekte einer Therapie mit Pioglitazon und oder Simvastatin auf verschiedene Parameter des metabolischen Syndroms bei kardiovaskulären Risikopatienten ohne manifesten Diabetes mellitus

T Forst 1, G Lübben 2, E Karagiannis 2, T Schöndorf 1, A Pfützner 1, M Hanefeld 3
  • 1Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz, Germany
  • 2TAKEDA Pharma, Aachen, Germany
  • 3GWT, Dresden, Germany

Fragestellung: Das metabolische Syndrom mit der zugrundeliegenden Insulinresistenz weist eine enge Assoziation zur kardiovaskulären Mortalität auf. Ziel unserer Untersuchung war es den Einfluss einer Therapie mit Pioglitazon im Vergleich zu und in Kombination mit Simvastatin auf Parameter des metabolischen Syndroms zu untersuchen.

Methoden: In unserer doppelblinden, randomisierten, dreiarmigen Untersuchung wurden 125 nicht-diabetische Patienten mit einem bekannten kardiovaskulären Ereignis und/oder einer Hypertonie (78 Frauen, 47 Männer; Alter 58,6±7,8 Jahre; BMI 30,8±4,2kg/m2; Mittelwert±SD) einer Therapie mit Pioglitazon 45mg (PIO), Simvastatin 40mg (SIM) oder der Kombination (PIO/SIM) zugeordnet. Vor und 3 Monate unter Therapie wurden die Nüchternspiegel von Insulin, Glukose, Adiponektin und des Lipidstatus bestimmt. Ferner wurde der Blutdruck gemessen und der HOMAs-Score errechnet.

Ergebnisse: 86% der Patienten wiesen eine Insulinresistenz auf. Eine Therapie mit PIO und PIO/SIM zeigte eine Reduktion des HOMAs-Scores (-18,5%, -16,3%, p<0,01 vs. Baseline) und einen Anstieg des Adiponektinspiegels von 14±8,2 auf 27,6±14,5µg/ml (p<0,0001) bzw. von 11,7±10,0 auf 26,7±15,7µg/ml (p<0,0001). Im Gegensatz zeigte sich unter SIM ein Abfall des Adiponektins von 15,5±12,7 auf 11,6±7,0µg/ml (p<0,05). HOMAs und Adionektinspiegel zeigten eine inverse Korrelation (r=-0,55; p<0,0001). SIM und PIO/SIM verbesserten das Lipidprofil (Gesamt-Chol: -21,8%; -15,9%, p<0,0001; HDL: +6,8%, +6,9%, p<0,01; LDL: -35,1%, -39,7%, p<0,001 resp). Ein Abfall der Triglyzeride konnte lediglich in der PIO/SIM Gruppe beobachtet werden (-15,3%, p<0,001). PIO und PIO/SIM führten zu einer Reduktion des Blutdrucks (Syst: –3,6%, -5,3%; Diast: -5,1, -6,0%, p<0,05).

Schlussfolgerung: Erstmalig konnte in unserer Untersuchung bei einem nicht diabetischen, kardiovaskulären Risikokollektiv gezeigt werden, dass eine Therapie mit Simvastatin und Pioglitazon z.T. komplementäre, z.T. synergistische Effekte aufweist. Nur die Kombinationstherapie lässt eine maximale Risikoreduktion erwarten.