Rofo 2006; 178 - VO_321_8
DOI: 10.1055/s-2006-940885

Charakterisierung fokaler Leberläsionen mit SonoVue – Vergleich von unverblindeter und verblindeter Bildauswertung

T Albrecht 1, J Skrok 1, M Jenett 2, R Basilico 3, J Hohmann 1, A Oldenburg 1, KJ Wolf 1
  • 1Campus Benjamin Franklin, Charité, Klinik für Radiolohie und Nuklearmedizin, Berlin
  • 2Würzburg
  • 3Chieti, Italien

Ziele: Vergleich von unverblindeter Bildauswertung im Rahmen der klinischen Routine und auswärtiger verblindeter Bildanalyse zur Charaterisierung fokaler Leberläsionen mit dem nativen und dem SonoVue-verstärkten Ultraschall. Methode: 99 Patienten mit 53 malignen and 46 benignen Leberläsionen wurde mittels nativer B-mode Sonographie, nativem Power Doppler und SonoVue-verstärkter KM-spezifischer Sonographie (Phaseninversion oder Contrast Pulse Sequencing) bei niedrigem mechanischem Index in der arteriellen, portal venösen und Spätphase untersucht. Die Auswertung erfolgte während der Untersuchung durch einen unverblindeten Untersucher in Kenntnis aller verfügbarer klinischer Informationen und auswärts durch zwei verblindete Beobachter. Als Referenzstandard dienten Histologie (n=52) oder eindeutige CT oder MRT Befunde (n=47) einschließlich Verlaufsbeobachtung. Ergebnis: Die Rate korrekt diagnostizierter Läsionen vor und nach KM-Injektion war wie folgt. Unverblindet: 62% und 90%; verblindet I: 58% und 76%; verblindet II: 50% und 71%. Die Rate richtiger Unterscheidung benigner und maligner Läsionen vor und nach KM war: Unverblindet: 66% und 95%; verblindet I: 70% und 89%; verblindet II: 61% und 87%. Typische Fehlerquellen waren Hämagiome ohne vollständige Auffüllung und entzündliche Läsionen, die als Metastasen fehlinterpretiert wurden. Schlussfolgerung: In Kombination mit klinischen Daten ist die KM-verstärkte Sonographie mit SonoVue eine akkurate Methode zur Charakterisierung fokaler Leberläsionen. Die Ergebnisse der verblindeten Auswertung waren um 15% – 19% (bzgl. der spezifischen Läsionsdiagnose) bzw. um 6% – 18% (bzgl. der Unterscheidung von benigne und maligne) schlechter.

Korrespondierender Autor: Albrecht T

Campus Benjamin Franklin, Charité, Klinik für Radiolohie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 30, 12205 Berlin

E-Mail: thomas.albrecht@charite.de