Rofo 2005; 177 - PO_155
DOI: 10.1055/s-2005-868263

Kontrastmittelverstärkte Magnet-Resonanz-Angiographie abdominaler und iliakaler Arterien mit Gadodiamid und Gadopentetat Dimeglumin bei 0,1 mmol/kg KG – Unterschiede bei Therapievorschl

J Schäfer 1, FK Schäfer 1, H Bolte 1, J Biederer 1, M Both 1, N Charalambous 1, T Jahnke 1, M Heller 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel

Ziele: Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit von Gadodiamid und Gadopentetat Dimeglumin bei 0,1 mmol/kg K.G. in dreidimensionaler kontrastmittelverstärkter Magnet-Resonanz-Angiographie (3D ceMRA) im Vergleich zur intraarteriellen digitalen Subtraktionsangiographie (i.a. DSA) unter besonderer Berücksichtigung der resultierenden Therapiekonzepte. Methode: 34 Patienten wurden eingeschlossen, 16 erhielten Gadodiamid, 18 Gadopentetat Dimeglumin. Bei jedem Patienten wurde eine 3D ceMRA und eine i.a. DSA durchgeführt, die Bilddaten wurden anonymisiert und randomisiert ausgewertet. Die Dosis für 3D ceMRA betrug 0,1 mmol/kg K.G. in einem 1.5T Magnetom Vision. Parameter der 3D-FLASH-Sequenz: TR/TE 4,6/1,8 ms, Matrix 200×512, Flipwinkel 30°, FOV 420mm, TA 23s, koronare Scanorientierung. Insgesamt wurden 476 Gefäßsegmente durch zwei Radiologen im Konsensus hinsichtlich der Stenosegrade ausgewertet. Zusätzlich wurden Therapiekonzepte vorgeschlagen. Ergebnis: Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer prädiktiver Wert und Genauigkeit für Stenosen >50% in abdominalen und iliakalen Arterien betrugen 65/92/42/97/90% für Gadodiamid, 70/92/45/97/90% für Gadopentetat Dimeglumin. Bei Gadodiamid gab es 11 korrespondierende, 1 falsch-negativen, 6 falsch-positive Therapievorschläge, bei Gadopentetat Dimeglumin gab es 8 korrespondierende, 1 falsch-negativen, 7 falsch-positive Therapievorschläge. Schlussfolgerung: 3D ceMRA mit Gadodiamid und Gadopentetat Dimeglumin bei 0,1 mmol/kg K.G. zeigt in gleicher Weise Limitationen hinsichtlich der diagnostischen Genauigkeit mit konsekutiver Misinterpretation, die in fälschlicherweise vorgeschlagenen Therapiekonzepten resultiert.

Korrespondierender Autor: Schäfer J

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Str. 9, 24105, Kiel

E-Mail: jp.schaefer@rad.uni-kiel.de