Rofo 2005; 177 - VO_2073
DOI: 10.1055/s-2005-867491

Fusionierte Bildgebung mit PET/CT bei Lungenrundherden: Einfluss auf das Staging des Bronchialkarzinoms

K Buck 1, M Blumstein 1, FM Mottaghy 1, BJ Krause 1, G Glatting 1, B Neumaier 1, M Hetzel 1, SN Reske 1
  • 1Universität Ulm, Nuklearmedizin, Ulm

Ziele: In dieser prospektiven Studie wurden Patienten mit Erstdiagnose eines Bronchialkarzinoms oder suspekten pulmonalen Rundherden mit FDG-PET/CT untersucht und die klinische Wertigkeit der fusionierten Bildgebung hinsichtlich Dignitätsbeurteilung und TNM-Staging evaluiert. Methode: Bislang wurden 128 Patienten (Pat.) mit histologisch gesichertem Bronchialkarzinom oder neu diagnostiziertem Lungenrundherd in diese prospektive Studie eingeschlossen. PET/CT wurde bei allen Pat. mit einem modernen Hybrid-Scanner (GE Discovery LS) durchgeführt. 60min nach i.v.-Injektion von 370 MBq F-18-FDG erfolgte zunächst eine Spiral-CT mit Kontrastmittel von cervikal bis inguinal. CT, PET und die PET/CT-Bildfusion wurden für das TNM-Staging verwendet. Als Referenzmethode diente der histologische Befund im resezierten Tumorgewebe bzw. in der Biopsie. Bei Kontraindikation zur Operation wurden sämtliche vorliegenden bildgebenden Verfahren und der klinische Verlauf als Referenz verwendet. Ergebnis: Die Histologie ergab bei 99 Pat. einen malignen Lungentumor. Hinsichtlich der Detektion maligner Tumore ergab sich eine Sensitivität der PET/CT von 99% (98/99), eine Spezifität von 75% (21/28) und eine Treffsicherheit von 94%. Bez. des Lymphknotenstatus wurden 33 Pat. mit PET/CT als negativ beurteilt (N0), 8 Pat. als N1 und 10 Pat. als N2. Für die Differenzierung N0 gegenüber N1/N2 ergab sich eine Sensitivität der PET/CT von 78% (14/18), eine Spezifität von 94% (33/38) und eine Treffsicherheit von 86%. 24 Pat. wurden als inoperabel (N3-Situation) eingestuft, bei 44 Pat. waren zusätzlich hämatogene Fernmetastasen nachweisbar (M1). Die Treffsicherheit der PET/CT zur Unterscheidung operabler (N1, N2, M0) und inoperabler Patienten (N3, M1) beträgt 94% (Sensitivität 91% (50/55), Spezifität 100% (44/44)). Schlussfolgerung: Die fusionierte Bildgebung mit PET/CT ermöglicht eine hohe Treffsicherheit für die Dignitätsbeurteilung suspekter Lungenrundherde und für die Differenzierung operabler (N0, N1, N2) und inoperabler Patienten (N3, M1).

Korrespondierender Autor: Buck K

Universität Ulm, Nuklearmedizin, Robert-Koch-Straße 8, 89081, Ulm

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