Rofo 2005; 177 - RK_212_2
DOI: 10.1055/s-2005-867302

Fokale Leberläsionen: Sono

T Albrecht 1, J Hohmann 1, A Oldenburg 1
  • 1Campus Benjamin Franklin, Charité, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin

Die Sonographie ist die am häufigsten eingesetzte Erstmethode in der bildgebenden Diagnostik fokaler Leberläsionen. Traditionell gilt sie als Screening-Verfahren, welchem nicht selten CT oder MRT nachfolgen. Einige Läsionen wie Hämagiome, FNH oder Metastasen zeigen häufig typische Befunde im B-Bild und im Farbdoppler, die eine Artdiagnose erlauben. Diese typischen Befunde werden dargestellt. Andererseits gibt es eine erhebliche Überlappung der sonographischen Befunde unterschiedlicher Läsionen, was die Diagnostik deutlich erschwert. In der Detektion maligner Tumoren weißt die konventionelle Sonographie mit einer Sensitivität von ca. 50–70% im Vergleich zu den anderen Schnittbildverfahren z.T. erhebliche Lücken auf.

Durch die Einführung von Ultraschallkontrastmitteln (USKM) hat sich die Rolle der Sonographie in den letzten Jahren erheblich verändert. Neue USKM wie SonoVue (Bracco/ALTANA) erlauben in Kombination mit KM-spezifischen Ultraschalltechniken die dynamische Untersuchung fokaler Leberläsionen in Echtzeit mit extrem hoher zeitlicher Auflösung (10 Bilder/s) über mehrere Minuten. Dabei zeigen alle häufigen benignen und malignen Läsionen charakteristische dynamische Enhancement-Muster, die dargestellt werden. Die Ausnutzung dieser Muster ermöglicht in 85–90% der Läsionen eine korrekte Artdiagnose, und die Differenzierung benigner und maligner Läsionen gelingt noch häufiger. Auch die Detektion von Metastasen wird durch den KM-Einsatz erheblich auf eine Sensitivität von ca. 80% gesteigert. Limitationen der Methode und Indikationen für den KM-Einsatz werden diskutiert.

Lernziele:

1. Kenntnis typischer sonographischer Befunde häufiger fokaler Leberläsionen.

2. Verständnis der Rolle und der Limitationen der konventionellen Sonographie fokaler Leberläsionen.

3. Kenntnis der charakteristischen dynamischen Enhancement-Muster häufiger fokaler Leberläsionen bei Kontrastmitteleinsatz und deren Bedeutung für die Diffenrentialdiagnostik.

4. Verständnis des deutlich verbesserten klinischen Wertes der Sonographie durch Kontratmitteleinsatz in der Diagnostik fokaler Leberläsionen.

Korrespondierender Autor: Albrecht T

Campus Benjamin Franklin, Charité, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 30, 12205, Berlin

E-Mail: thomas.albrecht@charite.de