Pneumologie 2005; 59 - 9
DOI: 10.1055/s-2005-867156

Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen bei Patienten mit schwerer Linksherzinsuffizienz – aktuelle Daten einer deutschen Multizenterstudie

R Schulz 1, A Blau 2, J Börgel 3, HW Duchna 4, I Koper 5, R Prenzel 6, S Schädlich 7, J Schmitt 8, S Tasci 9, R Wensel 10 S Andreas 11 für die AG Kreislauf und Schlaf der DGSM
  • 1Uniklinik Gießen
  • 2Charite, Berlin
  • 3St. Josephs-Hospital Bochum
  • 4Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum
  • 5Sana-Kliniken Ostholstein, Oldenburg i.H.
  • 6Pius-Hospital, Oldenburg
  • 7Städtisches Klinikum Martha-Maria Halle-Dölau
  • 8Theresien-Krankenhaus Mannheim
  • 9Uniklinik Bonn
  • 10Uniklinik Regensburg
  • 11Uniklinik Göttingen

Fragestellung: Frühere Studien zeigen Prävalenzraten von 40–70% für schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) bei Patienten mit schwerer Linksherzinsuffizienz (CHF). Die Therapie der CHF hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat (z.B. β-Blocker), die auch einen Einfluss auf die Prävalenz von SBAS bei diesen Patienten haben könnten. Ziel der vorliegenden prospektiven, multizentrischen Querschnittstudie war es deshalb, aktuelle Daten zur Prävalenz von SBAS bei CHF für den deutschen Raum zu erhalten. Patienten/Methode: Seit April 2004 wurden insgesamt 175 Patienten mit CHF in den NYHA-Stadien II + III und einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) <40% unabhängig vom Bestehen einer schlafbezogenen Symptomatik eingeschlossen. Es erfolgte eine polygraphische Diagnostik mit dem Stardust-System (Fa. Respironics). Eine signifikante SBAS wurde bei einem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) >10/h angenommen. Ergebnisse: Es handelte sich überwiegend um Männer (ca. 80%), das mittlere Alter der Patienten war 64 Jahre. Ca. 4/5 der Patienten waren zum Zeitpunkt der Untersuchung stationär, die restlichen Patienten ambulant. Die mittlere LVEF betrug 28%, jeweils die Hälfte der Patienten befand sich im NYHA-Stadium II und III. Hauptursachen der CHF waren eine KHK sowie eine dilatative Kardiomyopathie. Die medikamentöse Therapie war in dem Kollektiv wie folgt: β-Blocker, ACE-Hemmer und Schleifen-Diuretika jeweils 80–90%, Aldosteronantagonisten und Digitalis jeweils ca. 50%. Eine SBAS fand sich bei mehr als 2/3 der Patienten, der mittlere AHI lag bei 31/h. Diskussion: Trotz moderner Pharmakotherapie besteht bei kompensierter schwerer CHF unverändert eine hohe Prävalenz von SBAS. Aufgrund der vorgestellten Daten sollte in Deutschland jeder Patient mit einer CHF und einer LVEF <40% bezüglich des Vorliegens einer SBAS untersucht werden und zwar unabhängig vom Vorhandensein einer schlafbezogenen Symptomatik.

Die Studie wurde von der Fa. Respironics unterstützt