Pneumologie 2005; 59 - P320
DOI: 10.1055/s-2005-864549

Monitoring bei interventioneller Bronchoskopie

P Raasch 1, F Stanzel 1, R Gottschall 2, A Markus 1, K Häußinger 1, S Huzly-Rabe 3
  • 1Klinik für Pneumologie
  • 3Abteilung für Anästhesie, Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Gauting
  • 2Klinik für Anästhesie, Universitätsklinik Jena

Einleitung: Bronchoskopische Interventionen stellen einen bedeutenden Anteil der Bronchoskopien dar. In Zentren werden diese meist mit dem starren Bronchoskop in Allgemeinanästhesie unter Beatmung am offenen System durchgeführt. Problematisch ist dies insbesondere bei länger dauernden Eingriffen mit besonderen Anforderungen an das Monitoring. Die arterielle Messung der Blutgase mit Überwachung des pCO2 ist aufwendig und invasiv. Alternativ bieten sich die endtidale CO2-Messung am starren Rohr oder die perkutane Überwachung mittels TOSCA (Linde, Basel) an.

Material und Methode: Wir haben bei interventionellen Eingriffen das Atemgasmonitoring mittels TOSCA sowohl bei Jet-Ventilation durchgeführt und mit arteriellen Blutgasanalysen verglichen. Erfasst wurden: Indikation, interventionelle Maßnahme, Diagnose, SpO2, pO2, pCO2, RR, EKG, ptCO2, Zeit, Komplikationen.

Ergebnisse: Untersucht wurden 8 Pat. (4 Frauen, 4 Männer), mittleres Alter 62,5 Jahre (47–80 Jahre). Die Indikation zur Bronchoskopie waren primäre Bronchialkarzinome, sekundäre Tumore des Thorax mit Hämoptoe und/oder zentraler Obstruktion. Maßnahmen waren Laser (4), Argonplasmabeamer (3), Stenting (5). 5minütlich wurden neben den üblichen Parametern mit TOSCA die ptCO2-Werte erfasst und mit arteriellen verglichen. Bei 89 Messpunkten lag die Differenz bei 3,08 Torr. Die unter normfrequenter Ventilation (f=12) gemessenen Werte unterschieden sich geringer als unter hochfrequenter (f=120) Jet-Ventilation (43 Messpunkte, 2,42 Torr vs. 46 Messpunkte, 3,70 Torr). Die SpO2-Kontrolle war unproblematisch. Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Bewertung: TOSCA erlaubt bei interventionellen Bronchoskopien mit Jetventilation unabhängig von der Beatmungsfrequenz ein ausreichendes Atemgasmonitoring. Die invasive arterielle Messung kann somit möglicherweise entfallen. Allerdings waren keine Patienten mit instabilen Kreislaufverhältnissen untersucht worden.