Rofo 2004; 176 - PO222
DOI: 10.1055/s-2004-828215

Rolle der Multidetektor-Computertomographie (MDCT) in der Diagnostik und im Staging von Urothelcarcinomen

GA Fritz 1, M Tillich 1, H Schöllnast 1, U Stessel 1, C Maier 1, A Ruppert-Kohlmayr 1
  • 1Univ.-KLinik f. Radiologie, Österreich

Ziele: Evaluation der Rolle der MDCT in der Diagnostik und im Staging von Urothelcarcinomen des Nierenbeckens und Ureters Methode: 32 Patienten mit Verdacht auf Übergangszellkarzinom wurden mit einer Dünnschicht-MDCT mittels standardisiertem Protokoll untersucht: native Scans und Kontrastmittel-Scans während der cortico-medullären (CM) (Scan-delay 30s) und der nephrograhisch-exkretorischen Phase (NE) (Scan-delay 180s). Die Dichte der Läsionen wurde mit ROI –Messungen dokumentiert. Die Evaluation der Scans umfasste Detektion und Tumorstaging. Die CT-Diagnose und das Tumorstadium wurde mit dem histopathologischen Befund verglichen. Ergebnis: Alle Läsionen waren in beiden Kontrastmittelphasen nachweisbar, die mittlere Dichte betrug 71,2±10,2 HU in der CM-Phase und 76,7±11,4 HU in der NE-Phase, der Unterschied war nicht statistisch signifikant (p=0,19). Die präoperative Diagnose eines Urothelcarcinoms war in 30 von 32 Patienten (93,7%) korrekt. Die Frühstadien (T1, T2) konnten mit der MDCT nicht differenziert werden, aber ein organüberschreitendes Tumorwachstum konnte zum bei allen 18 Patienten korrekt ausgeschlossen werden. Ein T3-Stadium wurde bei 8 Patienten richtig diagnostiziert, bei zwei Patienten wurde histopathologisch ein T4-Stadium gefunden. Bei zwei Patienten wurde ein T4-Stadium korrekt diagnostiziert. Zwei Patienten zeigten histologisch eine chronisch inflammatorische Erkrankung. Schlussfolgerung: Die MDCT mit ihrer hohen Bildauflösung ist eine wertvolle Modalität in der Diagnostik von suspekten Urothelkarzinomen, wenn auch eine sichere Differenzierung zwischen neoplastischen und chronisch entzündlichen Läsionen nicht möglich ist.