Rofo 2004; 176 - PO177
DOI: 10.1055/s-2004-828170

Lokales Wachstum maligner Extremitätenweichteiltumoren: magnetresonanztomographische Erfassung

K Pinker 1, M Dominkus 1, G Amman 1, S Trattnig 1, F Kainberger 1
  • 1AKH Wien, Univ.-Klinik für Radiodiagnostik, Österreich

Ziele: Die Magnetresonanztomographie ist die Methode der Wahl zur Erfassung maligner Weichteiltumoren. Es wurden einige Gradingparameter zur Beurteilung einer Läsion definiert: Tumorvolumen, Tumorränder, peri-tumorales Ödem, extrakompartimentelle Tumorverteilung, Infiltration von VAN. Eine genaue Definition der Tumorgrenzen ist ebefalls wichtig für die chirurgische Therapie. Daher ist die Beurteilung der Tumorränder (Phänomen der Pseudokapselbildung), des peritumoralen Ödems und des begrenzenden anatomischen Kompartiments von besonderer Bedeutung. Methode: Es wurden retrospektiv die MR-Bilddaten von 25 Weichteilmalignom-Patienten ausgewählt. Bei jeder Untersuchung war eine ausreichende Bildqualität, eine ausreichende Schichtführung und ein adäquates Sequenzprotokoll (STIR, T1-SE±KM, T2-TSE, SPIR) gegeben. Wir konnten dabei unsere Ergebnisse der Auswertung der MR-Bildgebung durch Korrelation mit intraoperativ und pathohistologisch erhobenen Befunden verifizieren. Ergebnis: 79% der Läsionen wiesen neben einem hohen Tumorvolumen auch die Kombination der Parameter Hyperintensität T2-gewichtet,Änderung des Signalverhaltens (T1-T2), peritumorales Ödem und niedrig intense Septierung auf. In 60% kam außerdem eine Signalinhomogenität T1-gewichtet dazu. Wir konnten aufzeigen, dass je größer das Tumorvolumen, desto ausgedehnter das peritumorale Ödem. Ausserdem war die Wahrscheinlichkeit einer extrakompartimentellen Verteilung mit zunehmendem Tumorvolumen und peritumoralem Ödem wesentlich erhöht. Schlussfolgerung: Jeder Gradingparameter stellt einen Hinweis auf die Malignität einer Läsion dar. Durch ihre multiparametrische Kombination ist die Sicherheit der Dignitätsbestimmung und der Ausdehnung einer Läsion erhöht. Bei ausreichender Bildqualität, ausreichender Schichtführung und einem adäquaten Sequenzprotokoll kann durch die MRT-Bildgebung das Tumorvolumen, die Tumorränder, das peritumorale Ödem, eine Kompartementüberschreitung, eine Infiltration des neurovaskulären Bündels sowie eine Knochenarrosion beurteilt werden.