Rofo 2004; 176 - PO112
DOI: 10.1055/s-2004-828105

Knochendichte-Analyse mit Digitaler Radiographie (DXR) bei Kindern mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung

HJ Mentzel 1, J Blume 1, A Pfeil 1, J Böttcher 1, A Malich 1, S Vogt 1, WA Kaiser 1
  • 1Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena

Ziele: Kinder mit chronischen entzündlichen Darmerkrankungen zeigen aufgrund der Grunderkrankung und der Therapie ein erhöhtes Osteoporose-Risiko. Ziel der Studie war die Bestimmung der Knochendichte unter Verwendung der Digitalen Radiographie (DXR). Methode: 20 Kinder und Jugendliche (8 Mädchen, 12 Jungen; Alter: 6J9M –19J2M), die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden, wurden eingeschlossen. Die Knochenminderaldichte (BMD) wurde unter Nutzung einer konventionell angefertigten Röntgen-Aufnahme der linken Hand bestimmt. Es wurde das System Pronosco-X-Posure genutzt; die BMD wurde an den drei mittleren Metakarpalia bestimmt und mit Referenzdaten einer lokalen Kontrollgruppe verglichen. Ergebnis: Bei 2 Patienten war aufgrund unzureichender Bildqualität der Aufnahmen (fehlende Erkennbarkeit von kortikalen Grenzen) die DXR nicht möglich. Bei den anderen 18 Patienten lagen die BMD-Werte zwischen 0.319 and 0.611, entsprechend Z-Scores zwischen –4,58 und 0,025 (Median –1,7). Osteoporotische Werte mit einem BMD Z-Score < –2,0 wurden bei 6 Patienten ermittelt. Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt, dass Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bereits im Kindesalter ein erhöhtes Risiko für eine Störung der Knochenmineraldichte aufweisen. Die Evaluierung der Mineraldichte sollte mit in das diagnostische und therapeutische Management aufgenommen werden. Die nicht-invasive, einfach durchzuführende DXR-Technologie kann bei der Bestimmung der Knochendichte genutzt werden und Informationen über die Entwicklung einer möglichen Osteoporose bzw. eines erhöhten Frakturrisikos liefern.