Rofo 2004; 176 - VO_3107
DOI: 10.1055/s-2004-827721

Radiofrequenzablation: Gewebemodulation mit unterschiedlichen Flüssigkeiten in einem experimentellen Leberperfusionsmodell

A Lubienski 1, L Wirth-Jaworski 1, T Hahn 1, R Bitsch 1, K Lubienski 1, C Dechow 1, GW Kauffmann 1, M Düx 1
  • 1Universitätskliniken Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Ziele: Ziel der Studie war es, den Einfluss der Gewebemodulation mit unterschiedlichen Flüssigkeiten auf die Größe der generierten Radiofrequenzthermoläsion zu untersuchen. Methode: In einem selbst entwickelten Leberperfusionsbecken erfolgte die Perfusion von schlachtfrischen Rinderlebern. Die arterielle und portalvenöse Perfusion wurde durch unterschiedliche, exakt regulierbare Pumpensysteme gewährleistet. Das venös abströmende Perfusionsmedium wurde über die V. cava dem Perfusionssystem wieder zur Verfügung gestellt. Das Perfusionsmedium war eine in Anlehnung an Lebertransplantatlösungen erstellte Tyrode-Lösung, welche durch einen Oxygenator mit Sauerstoff versorgt und durch eine Wärmepumpe auf 36–37 Grad Celsius aufgewärmt wurde. Mit Hilfe von am Leberperfusionsbecken angebrachten Schwenkarmen wurden die Radiofrequenzthermoläsionen mit standardisierter Punktionstiefe und Punktionswinkel zur Leberoberfläche reproduzierbar generiert. Die Radiofrequenzablation wurde mit einer 2cm LeVeen Elektrode und dem RF 3000 Radiofrequenzgenerator (Boston Scientific) durchgeführt. Die Gewebemodulation mit Kochsalz 0.9% und 10%, Alkohol (98%), Essigsäure (50%) und Lipiodol erfolgte durch zusätzlich angebrachte Punktionsnadeln. Die Größe der Thermoläsionen wurde makroskopisch evaluiert. Ergebnis: Insgesamt wurden 270 Thermoläsionen generiert. Die mittlere Größe betrug 3.9cm2 (nur RFA), 4.3cm2 (Kochsalz 0.9%), 4.7cm2 (Kochsalz 10%), 4.7cm2 (Alkohol), 5.4cm2 (Essigsäure) und 4.2cm2 (Lipiodol). Die Unterschiede waren statistisch nicht signifikant. (Friedmann test p=0.526). Schlussfolgerung: Die Gewebemodulation mit Essigsäure während der Radiofrequenzablation erzeugte zwar tendentiell die größten Thermoläsionen, es fand sich jedoch kein signifikanter Unterschied in der generierten Läsionsgröße zwischen den untersuchten Flüssigkeiten.