Rofo 2004; 176 - VO_3061
DOI: 10.1055/s-2004-827675

Evaluation von diagnostische Kriterien bei zystischen Nierenzellkarzinomen in der MRT im Vergleich zur CT

B Kreft 1, S Flacke 1, R Schaible 1, E Wardelmann 1, P Albers 1, H Schild 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, Bonn

Ziele: Evaluation und Vergleich von diagnostischen Kriterien bei zystischen Nierenzellkarzinomen (NZK) in der MRT und CT. Methode: Bei 11 Patienten mit op. gesicherten zystischen NZK wurden 8 CT und 11 MRT der Nieren bzgl. der Tumorgröße, der äußeren und inneren Begrenzung, der Wand- und Septendicke, der Anzahl der Septen und der KM-Anreicherung ausgewertet. Die Tumoren wurde nach der Bosniak-Klassifikation eingestuft und es wurde der diagnostische Wert von CT und MRT verglichen. Ergebnis: Von 11 zystischen Tumoren (Bosniak Typ III: 7; Typ IV: 4) waren 9 zystisch hellzellige NZK und 2 nekrotisch papilläre Formen. Die äußere Begrenzung der Tumoren war in allen Fällen glatt, während die innere Begrenzung in 91% der Fälle unregelmäßig war. Es lag durchschnittlich eine minimale Wanddicke von 2,3mm (Bereich: 1,5–3mm) und eine maximale Wandicke von 9,4mm (Bereich: 3–30mm) vor. In 45% der Fälle waren solide, >1cm durchmessende und KM-aufnehmende Knoten im Bereich der Zystenwand nachweisbar. Es lagen 8 multizystische NZK vor, wobei 75% davon 5–10 Septen bzw. zystische Hohlräume und die anderen 25% mehr als 10 Septen aufwiesen. Die Septen waren fokal verdickt mit einer durchschnittlichen maximalen Dicke von 4,3mm (Bereich: 3–6mm). Die 3 unilokulären Formen entsprachen in 2 Fällen großen zystisch nekrotischen Tumoren ohne Septierungen. Der Zysteninhalt war in 73% der Fälle homogen. Alle Tumoren zeigten ein KM-Enhancement im Bereich der Wand und der Septen. Die richtige diagnostische Einordnung der Tumoren als zystische NZK war bei 75% der Fälle in der MRT besser als in der CT. Schlussfolgerung: Unregelmäßige Verdickungen der Wand und der Septen mit einer KM-Aufnahme sind häufig bei zystischen NZK in der MRT nachweisbar. Eine hohe Anzahl von Septen bzw. zystischen Hohlräumen (>5) weist auf ein multizystisches NZK hin, wobei dies in der MRT besser als in der CT gelingt.