Rofo 2004; 176 - VO_3025
DOI: 10.1055/s-2004-827639

Knochen-Subtraktions-CT-Angiographie (BSCTA) zur verbesserten Darstellung von intrakraniellen Aneurysmen – Vergleich mit konventioneller CTA und DSA

MS Dassel 1, H Ditt 1, R Troescher-Weber 1, B Bison 1, W Huk 1, E Klotz 1, B Tomandl 1
  • 1FA Universität Erlangen-Nürnberg, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Die CT-Angiographie (CTA) ist eine anerkannte Methode zur Detektion und Therapieplanung bei intrakraniellen Aneurysmen. Allerdings ist die Evaluation von Aneurysmen, die im Bereich der Schädelbasis lokalisiert sind, unverändert schwierig. Zur besseren Erkennung wurde in dieser Studie ein neues Verfahren verwendet, das mit Hilfe eines zusätzlichen Low-Dose-Spiral-Scan des Schädels die knöchernen Strukturen subtrahiert. Die Ergebnisse wurden mit der konventionellen DAS und CTA verglichen. Methode: Es wurden 20 Patienten mit 22 intrakraniellen Aneurysmen mit DSA (Gold-Standard), CTA und BSCTA untersucht. Die Untersuchungen wurden an einem Multislice CT-System (SL=1,25mm, Inc. 0,5mm, FOV 120mm, 100ml Kontrastmittel, Flow 4ml/Sek, Bolustracking) durchgeführt. Vor Kontrastmittelgabe wurde ein Low-Dose-Spiral-Scan des Schädels angefertigt. Er dient der Eliminierung der knöchernen Strukturen. Die Software ermöglicht eine automatische Kompensation der Patientenbewegung zwischen den beiden Scans. Standardisierte Projektionen aller relevanten Arterien wurden für CTA, DSA und BSCTA angefertigt und anschließend von zwei unabhängigen Radiologen in einer Doppelblindstudie beurteilt. Ergebnis: In der CTA konnten beide Radiologen 19 (86%) bzw. 20 (91%) Aneurysmen detektieren. Mit der BSCTA konnten beide Untersucher alle in der DSA darstellbaren 22 Aneurysmen benennen. Die in der CTA nicht detektierbaren Aneurysmen waren alle im Bereich der Schädelbasis lokalisiert. In allen Fällen war mit der BSCTA die Darstellung der A. carotis interna bds. innerhalb der Canalis caroticus sowie der Verlauf der A. communicans posterior bds. möglich. Die zusätzliche Bearbeitungs- bzw. Scanzeit betrug weniger als 5 Minuten. Schlussfolgerung: Die BSCTA ist eine schnelle und zuverlässige Methode zur Detektion und Evaluation von intrakraniellen Aneurysmen im Bereich der Schädelbasis, die für die klinische Routine anwendbar ist.