Rofo 2004; 176 - VO_2019
DOI: 10.1055/s-2004-827494

Implementierung des Mammographie-Screenings in die ambulante Versorgung

L Karsa 1, H Junkermann 1, M Reichel 1, U Wülfing 1
  • 1Planungsstelle Mammographie-Screening, Leitung, Köln

Ziele: Die Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung des Mammographie-Screenings (3. Auflage 2001) wurden vorwiegend in Ländern entwickelt, die über staatlich gelenkte, zentralisiertere Versorgungsstrukturen verfügen als in der Bundesrepublik Deutschland. Die Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen hat sich zum Ziel gesetzt, bei der flächendeckenden Einführung des bevölkerungsbezogenen Mammographie-Screenings, die umfassenden Anforderungen der EU-Leitlinien im hiesigen Versorgungssystem umzusetzen, das eine dezentralisiertere Struktur aufweist. Methode: Unter Federführung einer Arbeitsgruppe des Arbeitsausschusses „Prävention“ des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen, in der Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Spitzenverbände der Krankenkassen, des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen, der Planungsstelle „Mammographie-Screening“ sowie Sachverständige aus den vom Bundesausschuss beauftragten Mammographie-Screening-Modellprojekten mitwirkten, wurden die Normen für die Qualitätssicherung des bundesweiten Screening-Programms entwickelt. Ergebnis: Die Umsetzung der EU-Leitlinien hat gezeigt, dass in manchen Bereichen die EU-Leitlinien einen Spielraum lassen, der auch geringere Anforderungen zulässt, als derzeit in der vertragsärztlichen Versorgung realisierbar. In solchen Fälle wurde bei der Normengebung grundsätzlich der Weg der höheren empfohlenen Anforderung gewählt. Insgesamt haben die Regelungen, die am 01.01.2004 in Kraft treten sollen, einen Umfang von über 150 Seiten. Schlussfolgerung: Mit der neuen Normengebung hat die Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen gezeigt, dass sie in der Lage ist, in kurzer Zeit die Voraussetzungen zur flächdendeckenden Einführung eines umfassenden Versorgungsprogramms in dem bevölkerungsstärksten Land Europas zu schaffen.