Laryngorhinootologie 2004; 83 - 23_13
DOI: 10.1055/s-2004-823706

Aktueller Stellenwert der Schlafendoskopie in der präoperativen Diagnostik bei Schnarchern und Schlafapnoikern

N Mahl 1, R Siegert 1, R Magritz 1, S Mattheis 1
  • 1Prosper-Hospital, HNO-Klinik

Der Stellenwert der Schlafendoskopie als zuverlässiges Diagnostikum zur Einteilung der einzelnen Schnarchtypen wird in der Schlafmedizin seit langem kontrovers diskutiert. Deswegen war es Ziel dieser Studie, den differentialdiagnostischen Wert retrospektiv an unserem Krankengut zu bewerten. Im Zeitraum von April 2001 bis Mai 2003 wurden in unserer Klinik 124 Patienten mit Schlafstörungen untersucht. Neben einer HNO-ärztlichen Voruntersuchung wurde eine 2-nächtliche Polysomnographie (PSG) sowie Schlafendoskopie durchgeführt. Hierdurch wurde eine Differenzierung in Schnarcher bzw. Schlafapnoiker vorgenommen und der Ort der Obstruktion bestimmt. Die Differentialindikation zur lokalen Korrektur der Anatomie durch Operation oder dentalen Schiene wurde anhand der PSG und nach der Schlafendoskopie gestellt. Nach erfolgter Operation wurden 14 Patienten erneut polysomnographisch untersucht. Die Patientengruppe bestand aus 8 Schnarchern und 6 obstruktiven Schlafapnoikern. Sie wurden in Velum- (n=4), kombinierte Velum-/Zungengrund- (n=8) bzw. Velum-/Epiglottisschnarcher (n=2) eingeteilt. Bei 12 Patienten konnte der RDI (respiratory disturbance index) im Mittel um 7/h gesenkt werden. Dies entspricht einer Verbesserung um 56%. Die Schnarchintensität, die anhand der aufgezeichneten Schnarchepisoden beurteilt wurde, konnte in 9 Fällen im Mittel um 21 Episoden reduziert werden. Dies entspricht einer postoperativen Minderung um 20%. Nach unseren Erfahrungen trägt somit die Schlafendoskopie wesentlich zur exakten Diagnose der Schlafstörung und zur Differentialindikation bei.