Laryngorhinootologie 2004; 83 - 22_15
DOI: 10.1055/s-2004-823667

Antioxidative Wirkung von Dexamethason und Vitamin E in Miniorgankulturen humaner Nasenschleimhaut

UA Harréus 1, S Zieger 2, N Kleinsasser 3, A Berghaus 1, G Rasp 2
  • 1Univ. HNO-Klinik, Großhadern
  • 2Klinik für Hals,Nasen,Ohrenheilkunde, LMU München
  • 3Univ. HNO-Klinik

Durch den Einfluss inhalativer Umweltfremdstoffe werden in den oberen Atemwegen oxidative DNA-Schädigungen und Entzündungen hervorgerufen. An Miniorgankulturen humaner Nasenschleimhaut wird der antioxidative Effekt von Dexamethason und Vitamin E analysiert. Aus Frischbiopsaten von Nasenschleimhaut werden über 7 Tage Miniorgane kultiviert. Die Kulturansätze werden unterschiedlich behandelt: Gruppe 1 erhält an Tag 8, 9, 10 und 11 Dexamethason (0,2 und 2 mM). Gruppe 2 wird mit Dexamethason an Tag 11 inkubiert. Gruppe 3 wird an den Tagen 8, 9, 10 und 11 mit Vitamin E (50 und 100 mM) angesetzt. Gruppe 4 wird erneut nur an Tag 11 mit Vitamin E inkubiert. Die Inkubationsdauer beträgt jeweils 30 min. Alle Gruppen werden an Tag 11 15 min mit H2O2 (1 mM) behandelt. Mit dem Comet Assay werden die DNA-Schädigungen gemessen. Nach einmaliger Gabe von Dexamethason und Vitamin E konnten die durch H2O2 verursachten DNA-Schäden reduziert werden. Durch die mehrtägige Vorbehandlung der Nasenschleimhautkulturen mit dem Kortikoid wurde eine deutliche Steigerung des antioxidativen Effektes gemessen. Nach wiederholter Gabe von Vitamin E wurde keine erhöhte DNA-protektive Wirkung nachgewiesen. Sowohl Dexamethason als Vertreter der Kortikoide als auch Vitamin E zeigen antioxidative Effekte in Miniorgankulturen humaner Nasenschleimhautzellen. Die antioxidative Wirkung von Dexamethason wird durch wiederholte Gabe signifikant gesteigert. Somit stellen insbesondere Kortikoide einen wirksamen Schutz vor oxidativen Umweltschäden der Nasenschleimhaut dar.