Laryngorhinootologie 2004; 83 - 21_15
DOI: 10.1055/s-2004-823618

Das adenosquamöse Karzinom der Nase–Ein Fallbeispiel

C Haberecht 1, C Erle 1, H Lobeck 2, M Jungehuelsing 1
  • 1Klinikum E. von Bergmann, HNO-Klinik
  • 2Klinikum Ernst von Bergmann, Institut für Pathologie

Das adenosquamöse Karzinom der Nase–Ein Fallbeispiel

Adenosquamöse Karzinome sind Karzinome, die vorwiegend in Leber, Lunge, Uterus oder im Gastrointestinaltrakt zu finden sind. Sie können aber auch in seltenen Fällen in den Nasennebenhöhlen und paranasal auftreten. Diese für die Kopf-Hals Region eher untypischen Karzinome enthalten Anteile adenokarzinomartiger und squamöser maligner Zellen dicht nebeneinander.

Wir stellen den Fall eines Patienten vor, bei dem sich innerhalb von sechs Monaten ein oben beschriebener Tumor im Bereich des linken Nasenflügels/Maxillaregion entwickelt hat. Nach chirurgischer Entfernung des R1 Primärtumors erfolgte in einer zweiten Operation die gleichzeitige Parotidektomie mit Neck dissektion und die anschließende Deckung des Defektes. Das vor der Operation durchgeführte Staging (Rö-Thorax, CT-Thorax/Abdomen, MRT-Kopf/Hals, Skelettszintigraphie, Sonographie Abdomen, Rö-Panorama) ergab keinen Anhalt für regionäre Metastasen oder Fernmetastasen.

Adenosquamöse Karzinome der Nase sind extrem selten. Es sind in der Literatur lediglich Einzefälle bekannt. Die Therapie der Wahl ist eine radikale chirurgische Entfernung des Tumors mit den primären ipsilateralen Lymphstationen (Glandula parotidea, Halslymphknoten). Aufgrund der Gefahr zu Lokalrezidiven wird eine postoperative Strahlentherapie des Tumorareals empfohlen.

Durch die Seltenheit des Tumors in der Nase gibt es keine sicheren Aussagen hinsichtlich der Prognose.