Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_7
DOI: 10.1055/s-2004-823581

Folgezustände nach Anwendung der „Midfacial degloving“-Technik

G Götze 1, M Bloching 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Ziel der Untersuchung war die Beurteilung postoperativ auftretender Folgeerscheinungen bei Operationen mit der „Midfacial degloving„-Technik. Das Verfahren kann als erweiterte sublabiale Rhinotomie verstanden werden. Es wird ein übersichtlicher beidseitiger Zugang zu den Nasenhaupthöhlen, den Nasennebenhöhlen, dem Nasopharynx, dem retromaxillären Raum sowie der Schädelbasis und dem Clivus ermöglicht. Durch die Schnittführungen werden keine äußerlich sichtbaren Narben hinterlassen. Von 1987 bis 1998 wurden an der HNO-Klinik der MLU Halle-Wittenberg und an der HNO-Klinik des Klinikums Benjamin-Franklin der FU Berlin 16 Patienten mittels dieser Operationstechnik operiert. Zur Erfassung der Langzeitergebnisse konnten 11 von 16 Patienten im zeitlichen Abstand von 14 bis 116 Monaten postoperativ klinisch im Rahmen dieser Arbeit nachuntersucht werden. Als nennenswerte Komplikationen fanden sich Sensibilitätsstörungen im Bereich des N. infraorbitalis, 1 Naseneingangsstenose, 2 Tränennasenwegsstenose und 1 veränderte Nasenform. An subjektiven Beschwerden wurden maßgeblich Borkenbildung, Weichteilschwellung im Mittelgesicht sowie neuralgiforme Schmerzen angegeben. 10 von 11 Patienten werteten die Operation als Erfolg. Mit den vorliegenden Ergebnissen konnte gezeigt werden, dass die „Midfacial degloving„-Technik eine hervorragende Methode mit ästhetisch guten Resultaten und mit darüber hinaus komplikationsarmem Heilungsverlauf ist.