Laryngorhinootologie 2004; 83 - 8_14
DOI: 10.1055/s-2004-823307

Vergleich zwischen Er: YAG-Laser und Femtosekundenlaser bezüglich Präzision und lateraler Schädigungszone an Cochleae

R Heermann 1, J Bornemann 1, D Hagner 1, B Schwab 1
  • 1HNO-Klinik, MH

Durch die gut lokalisierbare Energiedeposition bei Lasern mit ultrakurzen Pulsen (~150 fs) ist eine genaue und reproduzierbare Schnittführung mit minimalen mechanischen und thermischen Nebenwirkungen in Hartgewebe möglich. Ein Vergleich zwischen Ultrakurzpulslaser und dem bereits etablierten Er: YAG-Laser soll die Unterschiede beider Systeme bzgl. Präzision und lateraler Schädigungseffekte an Cochleae zeigen. Um einen direkten Vergleich beider Lasersysteme zu ermöglichen, wurden frische Meerschweinchencochleae (n=20) mit unterschiedlichen Energiedosen bestrahlt und anschließend für das REM aufgearbeitet. Als Maß für die Präzision diente die Kantensteilheit und Kantengüte am Ablationskrater. Für die Bewertung lateraler Schädigungszonen (z.B. durch thermische und/oder photoakustische Effekte) wurden sowohl EM-Außenaufsichtsaufnahmen als auch Innenaufnahmen der bestrahlten Cochleae benutzt. Dabei stellte ein zerrissenes Periost einen Parameter für den Schädigungsgrad dar, während in der Innenaufsicht die Zerreissung oder die komplette Ablösung der Stria vascularis als Grad der Schädigung gewertet wurde. Es konnte gezeigt werden, dass beim fs-Laser thermische Nekrosezonen am Knochen in subzellulärer Größenordnung zu beobachten sind, während der Er: YAG-Laser zu deutlichen Schädigungsbereichen führte. Auch im Bereich der Photoakustik konnten beim fs-Laser kleinere Schädigungsbereiche gefunden werden. Damit erscheint der fs-Laser als bessere Technologie gegenüber etablierten Lasersystemen für Eingriffe am Innenohr.

Gefördert durch BMBF, FKZ: 13N7787