Laryngorhinootologie 2004; 83 - 4_32
DOI: 10.1055/s-2004-823237

Ergebnisse der Vestibularisdiagnostik bei Patienten nach Cochlear Implantation

LU Scholtz 1, D Schneider 1, J Müller 1, J Helms 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Mit der Cochlear Implantation ist die Gefahr der Störung der peripheren Vestibularisfunktion verbunden. Die Untersuchung der Risiken ist nur möglich, wenn das Gleichgewichtssystem funktionstüchtig ist und die Patienten vor und nach Cochlear Implantation untersucht worden sind.

In unsere Studie wurden 32 hochgradig hörgeschädigte oder ertaubte Patienten eingeschlossen, die vor und nach Cochlear Implantation einem neuro-otologischen Untersuchungsprogramm unterzogen wurden. Dieses beinhaltete die Elektronystagmographie (ENG) des optokinetischen Blickpendeltests, die kalorische Prüfung, die perrotatorische und postrotatorische ENG sowie die Steh- und Tretversuch- Cranio-Corpo-Graphie.

Bei 24 Patienten wurde eine periphere Untererregbarkeit festgestellt, unilateral in 11 Patienten und bilateral in 13. Zusätzlich zeigten 6 Patienten einen kompletten, unilateralen Vestibularisausfall, 4 einen bilateralen Ausfall der peripheren Gleichgewichtsfunktion. 9 Untersuchte zeigten prä- und postoperativ eine Schwindelsymptomatik, die sich nach Cochlear Implantation nicht verschlechterte.

In einem Teil der ausgewählten Gruppe führten wir zusätzlich spezielle Tests zur Untersuchung der Otolithenorganfunktion durch. Hierzu wurden mit Hilfe der Videookulograghie die Augentorsion bei handgeführter Kopf-Lateralkippung sowie bei Körper-Lateralkippung aufgezeichnet.