Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - V2
DOI: 10.1055/s-2004-820070

Bimanuelle Phakoemulsifikation mit Mikroinzisionen

N Körber 1, U Paulus 2
  • 1Köln
  • 2Padua

Zielsetzung: Es wird die Verwendbarkeit des sog. Cool Phaco Modus bei der bimanuellen Phakoemulsifikation mit Mikroinzisionen (MICS) untersucht.

Methode: Es werden Phakoemulsifikationen (Venturi-Modus) mit Implantation einer kapselsackfixierten IOL durchgeführt. Bei den Patienten wird die Acrismart-Linse (Acritec) implantiert. Die bimanuelle Phakoemulsifikation wird ohne Verwendung eines Sleeve durchgeführt. Die Irrigation erfolgt mit einem Irrigationshandstück mit Chopper-Spitze.

Sämtliche Operationen werden mit der Pentasys – Phakomaschine der Firma Ruck im Venturi-Modus durchgeführt. Die Pulsfrequenz beträgt 20Hz; die Phakopulse sind 20/80 geteilt. Die Ultraschallenergie beträgt max. 35%. Der Durchmesser der verwendeten Phakonadel beträgt 0,7mm. Die Inzisionsgröße liegt bei 1mm an der Phakonadel und 1,2mm auf der Irrigationsseite.

Ergebnisse: Die Netto-Ultraschallzeiten liegen für alle Kernhärten mindestens um den Faktor 20 unter den Zeiten für konventionelle Pulsraten und Pulsdauer.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, dass man im MICS-Modus eine erhebliche Reduktion der Netto-Ultraschallzeiten auch bimanuell erreichen kann. Die Anwendung ist beim Wechsel von anderen Systemen unproblematisch. Temperaturprobleme bei der Phakoemulsifikation ohne Sleeve sind bei Verwendung der beschriebenen Technik nicht zu erwarten. MICS erlaubt die Implantation moderner injizierbarer IOL's ohne Einschränkungen mit kleinstmöglicher Inzisionsgröße.