Pneumologie 2004; 58 - P232
DOI: 10.1055/s-2004-819608

Lungenfibroblasten von Patienten mit Emphysem zeigen in Kultur ein vermindertes Wachstum

O Holz 1, K Paasch 1, IE Zühlke 1, E Jaksztat 1, KC Müller 1, VJ Erpenbeck 2, T Barkhausen 3, JM Hohlfeld 2, N Krug 2, L Welker 1, D Branscheid 1, H Magnussen 1, RA Jörres 1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf, Großhansdorf
  • 2Fraunhofer-ITEM
  • 3Med. Hochschule, Hannover

Fragestellung: Das Lungenemphysem ist u.a. durch Zerstörung der alveolären Strukturen gekennzeichnet, die mit einem Verlust an elastischer Rückstellkraft einhergeht. Da Fibroblasten als strukturbildende Zellen für die Integrität der Lunge zentral sind, könnte eine verminderte Proliferation dieser Zellen eine Rolle in der Pathogenese des Emphysems spielen.

Methodik: Parenchymale Gewebeproben aus Resektionsmaterial wurden zerkleinert und in Primärkultur gebracht (DMEM, 10% FCS). In der 2. Passage wurden Fibroblasten in 24-well Gefäße überführt und die Zellzahlen nach 24, 48, 72 und 96h bestimmt. Aus diesen Werten wurde die mittlere Verdopplungszeit (VZ) berechnet. Untersucht wurden Fibroblasten von 10 Patienten mit normaler Lungenfunktion und von 10 Patienten mit Emphysem. In einer Untergruppe wurde die Prokollagen I und III Expression mittels quantitativer Lightcycler PCR gemessen.

Ergebnisse: Die mittlere VZ der Fibroblasten von Patienten mit Emphysem lag signifikant höher als die der Lungengesunden (34,7 vs. 24,9h, p<0,01). Die Prokollagen-Expression unterschied sich nicht zwischen den Gruppen.

Schlussfolgerung: Das dauerhaft verminderte Wachstum der Lungenfibroblasten unter standardisierten Bedingungen in vitro deutet auf eine intrinsische Abregulation der Zellaktivität beim Emphysem, die von entzündlichen Prozessen der in vivo-Umgebung losgelöst ist.

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