Pneumologie 2004; 58 - P140
DOI: 10.1055/s-2004-819575

Der hyperosmotisch bedingte Wachstumsstopp bei Bronchialepithelzellen wird reguliert über PPARgamma, p27, Cyclin D1 und Rb

SM Loitsch 1, C Steinhauer 1, V Reynders 1, C von Mallinckrodt 1, A Doermer 2, J Bargon 1, TOF Wagner 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Abteilung Pneumologie/Allergologie, Frankfurt
  • 2Krankenhaus Nordwest, Gefäß- und Thoraxchirurgie

Einleitung: Osmotischer Stress stellt eine natürliche Belastung des Atemwegsepithels dar. Bis zu 700ml Wasser pro Tag gehen über die proximalen Atemwege verloren. Dieser Wasserverlust muss über das Bronchialepithel ersetzt werden. Hyperosmotische Belastungen dieser Art führen zu einem Proliferationsstopp und einer Zunahme der Apoptose. Peroxisome proliferator-activated receptors (PPARs) sind als liganden-abhängige Transkriptionsfaktoren an der Kontrolle von Zellzyklus und Apoptose beteiligt. Wir konnten bislang zeigen, dass PPARs im Bronchialepithel exprimiert werden und durch hyperosmotischen Stress reguliert werden.

Fragestellung: Geklärt werden sollte, welche Zellzyklusproteine an dem osmotisch bedingten Wachstumsstop beteiligt sind und ob diese Proteine über PPARs reguliert werden.

Ergebnisse: Wir zeigen, dass osmotischer Stress in Bronchialepithelzellen zu einer Induktion von p21 und einer raschen Degradation von Cyclin D1 und Rb führt. Dies verursacht unweigerlich einen Wachstumsstop. Mithilfe eines Vektors mit einer dominant-negativen Mutante von PPAR gamma konnten wir aufweisen, dass PPARs direkt an diesem Wachstumsstopp beteiligt sind.

Schlussfolgerung: PPARs werden in den Atemwegen exprimiert. Sie werden durch hyperosmotischen Stress reguliert und regulieren selbst den Wachstumsstop durch hyperosmotischen Stress über eine Degradation von Cyclin D1. Ihre Beteiligung an diesen Vorgängen wird eine Rolle spielen bei Asthma, Mukoviszidose und Bronchialkarzinomen.