Pneumologie 2004; 58 - V27
DOI: 10.1055/s-2004-819552

Qualitativ und quantitativ unterschiedliche therapieinduzierte Tumorregression in nicht kleinzelligen Lungenkarzinomen und ihren Lymphknotenmetastasen?

K Junker 1, N Albrecht 2, A Linder 3, HN Macha 3, KM Müller 2, M Thomas 4
  • 1Institut für Pathologie, BG-Kliniken Bergmannsheil, Bochum
  • 2Institut für Pathologie, BG-Kliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum
  • 3Lungenklinik, Hemer
  • 4Med. Universitätsklinik A, Münster

Patienten mit lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) werden zunehmend häufig einer neoadjuvanten Therapie zugeführt. Dabei erlangt das Ausmaß der erzielten therapieinduzierten Tumorregression prognostische Bedeutung. Zur Bestimmung des Regressionsgrades werden die Befunde nach einem standardisierten Regressionsgrading klassifiziert. Patienten mit einer ausgeprägten therapieinduzierten Tumorregression (weniger als 10% vitales Tumorgewebe) zeigen signifikant längere Überlebenszeiten. Bei gesonderter Betrachtung der Tumorregression in Primärtumor (PT) und Lymphknoten (LK) ergibt sich ein heterogenes Bild. Hinsichtlich der Qualität der therapieinduzierten Tumorregression konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Während quantitativ morphologische Zeichen einer therapieinduzierten Tumorregression häufiger im PT als in den LK–Metastasen nachzuweisen sind, wird eine Tumorfreiheit häufiger in den LK–Metastasen erzielt. Bei einer ausgeprägten therapieinduzierten Tumorregression findet sich der Resttumor häufiger in der Lunge als in den LK. Diese Befunde können durch eine schnellere und daher zum Zeitpunkt der Resektion weiter fortgeschrittene Resorption der therapieinduzierten Nekrosen in den LK-Metastasen erklärt werden. Dies kann auf das dort i. a. geringere Tumorvolumen mit Ausbildung kleinerer therapieinduzierter Nekrosen in den LK zurückgeführt werden.