Pneumologie 2004; 58 - V77
DOI: 10.1055/s-2004-819529

M. Bechterew und pleuropulmonaler Verlauf

M Westhoff 1, A Linder 1, L Freitag 1
  • 1Lungenklinik Hemer, Pneumologie, Hemer

Einleitung: Der Verlauf bei M. Bechterew kann im Einzelfall durch krankheits- und prognosebestimmende pulmonale Symptome gekennzeichnet sein.

Ergebnisse: Von 1998 bis 2002 wurden 3 M. Bechterew-Patienten mit pleuropulmonaler Beteiligung gesehen. 2 Patienten hatten eine chronisch-kavernöse Entzündung eines Lungenoberlappens mit Aspergillombefall. Im Verlauf traten gleichartige Veränderung des kontralateralen Lungenoberlappen auf.

Der dritte Patient war dyspnoeisch und respiratorisch globalinsuffizient bei schwerer Restriktion. Die Symptome besserten sich unter nicht-invasiver Beatmung.

Diskussion: Die Beobachtungen entsprechen Varianten des pleuropulmonalen Verlauf bei M. Bechterew. So treten in ˜ 1% der Erkrankungen fibrobullöse Veränderungen der Lungenoberlappen auf, die zu Infektionen und Aspergillen-Besiedlung mit kompliziertem Verlauf neigen. Der zeitversetzte Befall der kontralateralen Lunge ist charakteristisch. Die Verlaufsform mit ventilatorischer Insuffizienz ist durch eine schwere Restriktion gekennzeichnet, die das übliche Maß bei M. Bechterew übersteigt. Therapie der Wahl ist die nicht-invasive Beatmung.

Schlussfolgerung: Respiratorische Symtome bei M. Bechterew-Patienten können auf eine pleuropulmonale Beteiligung hinweisen. Die fibrobullöse Variante ist therapeutisch nur wenig beeinflussbar. Der Verlauf bei ventilatorischer Insuffizienz kann durch eine nicht-invasive Beatmung günstig beeinflusst werden.