Pneumologie 2004; 58 - V8
DOI: 10.1055/s-2004-819480

Diagnostik des Pneumothorax mittels transthorakalem Ultraschall – eine prospektive Untersuchung

FJF Herth 1, H Schmitteckert 1, MR Schulz 1, HD Becker 1
  • 1Thoraxklinik Heidelberg

Einleitung: Die Röntgenübersicht stellt bisher die Standarddiagnostik für den Pneumothorax dar. Sonographisch ist ein fehlendes, atemabhängiges Gleitzeichen für den Pneumothorax typisch. Prospektive Untersuchungen zum Stellenwert des Ultraschalls fehlen.

Patienten und Methode: Patienten mit der Fragestellung Pneumothorax wurden sonographiert und befundet. Anschließend wurde eine Röntgenthorax in 2 Ebenen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden verglichen.

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 1023 Patienten (321 Frauen, 702 Männer, mittleres Alter 47,2 Jahre) untersucht. In 30 Fällen (2,9%) wurde radiologisch ein Pneumothorax nachgewiesen. Im Ultraschall wurden zuvor 36 mal ein Pneuthorax diagnostiziert. Dies entspricht einer Sensitivität von 83% und einer Spezifität von 100%. Die Treffsicherheit beträgt 99%. Falsch negative Befunde wurden nicht erhoben.

Zusammenfassung: Die transthorakale Sonographie stellt eine hoch spezifisches Verfahren zur Diagnostik des Pneumothorax dar. Im Vergleich zum Standard Röntgenübersicht ist die Methode überall verfügbar und ohne Strahlenbelastung anwendbar. Nachteilig ist, das eine Quantifizierung der freien Luftmenge nicht möglich ist.