Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207 - PO_04_09
DOI: 10.1055/s-2003-818204

Spontane Uterusruptur in der Schwangerschaft bei einer Patientin mit SLE

B Volgger 1, N Sepp 2, C Brezinka 1
  • 1Universität Innsbruck, Frauenklinik
  • 2Universität Innsbruck, Dermatologie

Eine Schwangerschaft bei Systemischem Lupus Erythematodes (SLE) ist sowohl mit einem erhöhten Abort- als auch Frühgeburtsrisiko behaftet. Prognostische Faktoren sind arterielle Hypertonie, Proteinurie und Antiphospholipid Antikörper.

Wir berichten über eine 31 jährige Patientin mit SLE. Die Erkrankung war stabil unter Therapie mit Azathioprin und Methylprednisolon. Auch beim Vater und dessen zwei Schwestern war SLE diagnostiziert worden. Die übrige Anamnese der Patientin war unauffällig.

Die Schwangerschaft war unter weiterlaufender Therapie mit Azathioprin und Methylprednisolon, zusätzlich 80mg Acetylsalizylsäure bis zur 21.SSW klinisch und sonographisch unauffällig, ANA konstant. In der 21. Schwangerschaftswoche verspürte die Patientin nach Geschlechtsverkehr zunehmenden Schwindel und verfiel in ein Schockgeschehen. Bei der Laparotomie zeigte sich der Uterus rupturiert, eine Hysterektomie wurde durchgeführt.

Die pathologische Untersuchung ergab den Befund einer Plazenta increta, fokal Plazenta percreta, Plazentagewicht dem Gestationsalter entsprechend und ohne Hinweis auf Chorioamnionitis. Ein weiblicher Fetus war normal entwickelt.

Nach unserer Literaturrecherche wurde bisher kein ähnlicher Fall beschrieben. Möglicherweise ergibt sich doch, trotz unauffälligem Schwangerschaftsverlauf bis zum 2. Trimenon, aus der familiären Häufung der Diagnose eines SLE ein zusätzlicher Risikofaktor für die Schwangerschaft. Engmaschige sonographische Kontrollen mit intensiver Beurteilung der Plazenta erscheinen empfehlenswert.