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DOI: 10.1055/s-2003-818144
Extrauteringravidität: Ein völlig anderes Krankheitsbild in Schwarzafrika
Fragestellung:
Welche Besonderheiten zeigt die Extrauteringravidität in Armuts-Regionen mit mangelhafter Infrastruktur im Gesundheitswesen wie Tansania?
Methode:
An einem ländlichen Krankenhaus in Tansania werden EUG's über 3 Jahre analysiert.
Ergebnisse:
-37 mal Diagnose EUG: 1) 28 / 37 rupturierte EUG, 2) 3 / 37 chronifizierte EUG, 3) 1 / 37 fortgeschrittene Abdominalgravidität, 4) 5 / 37 Auschluss einer EUG. Gegen Ende des Untersuchungszeitraums stand ein Ultraschallgerät zu Verfügung. Die Bestimmung von HCG war nicht möglich.
-Klinik: zu 1) 28 / 28 hypovolämischer Schock und akutes Abdomen bei rupturierter EUG; zu 2) 3 / 3 chronisch rezidivierende Unterbauchschmerzen, zu 3) 1 / 1 fehlende Kindsbewegungen in 28. SSW, zu 4) sekundäre Amenorrhoe, suspekter Palpationsbefund.
-Diagnostik: zu 1) in 28 / 28 Anamnese, Klinik; in 5 / 28 erfolgte zusätzlich sonographisch der Nachweis freier Flüssigkeit und in 2 / 28 zusätzlich der Nachweis der EUG; zu 2) 3 / 3 durch explorative Laparatomie bei suspekter Klinik u.Anamnese; zu 3) explorative Laparatomie bei suspektem abdominalen Tastbefund; zu 4) explorative Laparatomie
-Therapie: zu 1) operativ durch Laparatomie mit Extirpation von Tube (13 / 28) oder Adnex (15 / 28), in allen Fällen Durchführen einer Autotransfusion; zu 2) vollständige (1 / 3) bzw. partielle (2 / 3) Extirpation; zu 3) Entfernung des Feten unter Belassung der Plazenta.
Schlussfolgerung:
Bei mangelhafter Infrastruktur im Gesundheitswesen ist die EUG ein spät erkanntes durch Komplikationen gekennzeichnetes lebensbedrohliches Krankheitsbild. Die Therapie ist operativ, wobei die Autotransfusion eine besonders wichtige Rolle spielt.