Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207 - FV_04_04
DOI: 10.1055/s-2003-818089

Tele-CTG in der Geburtshilfe

TN Nguyen-Dobinsky 1, KS Heling 1, P Fotuhi 2, S Hoppe 1, H Halle 1, G Baumann 2, R Bollmann 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, CCM, Universitätsklinikum Charité
  • 2Med. Klinik mit Schw. Kardiologie, Pulmologie und Angiologie, CCM, Universitätsklinikum Charité

Einleitung: Jährlich werden in Deutschland ca. 770.000 Schwangerschaften ausgetragen. Etwa 30% davon gehen mit einem erhöhten Risiko einher. Eine suffiziente Erkennung der fetalen Notfall- oder Mangelsituation hat für die spätere Entwicklung des Kindes eine entscheidende Bedeutung. Die Kardiotokographie (CTG) setzt jedoch immer die Anwesenheit ärztlichen Personals voraus und bedeutet oft für die werdende Mutter tägliches Aufsuchen einer Arztpraxis oder sogar ein Krankenhausaufenthalt. Im Rahmen dieser Studie soll versucht werden, das Monitoring der Risikopatientinnen von zu Hause mithilfe eines tragbaren CTG-Gerätes zu evaluieren. Wir untersuchten die Qualität und die Effektivität des Verfahrens.

Material und Methode: Ziel der Studie war es, die Qualität des Geräts im Hinblick auf den Homecare-Einsatz durch Patientinnen zu untersuchen. Verwendet wurde das Gerät FetalCare der Firma Oxford Instruments. Die Population umfasste 24 Patientinnen zwischen der 28. Woche und der Entbindung. Es wurden Patientinnen mit und ohne Risikoschwangerschaft eingeschlossen. Neben den von Patientinnen selbst gemessenen und übertragen CTG-Kurven wurde eins Fragebogen ausgefüllt. Hierbei wurden etwa 120 Tele-CTG-Kurven übertragen und ausgewertet. Die Kontrollgruppe umfasste etwa 80 herkömmlichen Kurven. Zum Qualitätsvergleich wurde das Fisher's Score Verfahren eingesetzt.

Ergebnis: Alle 120 Tele-CTG-Kurven wurden korrekt übertragen und ausgewertet. Vergleiche zwischen herkömmlichen und Tele-CTG ergab keinen signifikanten Unterschied. Die Patientinnen hatten keinerlei Schwierigkeit beim Umgang mit dem Gerät und mit der Übertragung.