Geburtshilfe Frauenheilkd 2003; 63 - H-GM 06
DOI: 10.1055/s-2003-815146

Nachweis von fetalen Zellen im mütterlichen Blut mittels magnetic-activated cell sorting (macs) und egf-Rezeptor-Antikörper MAB 425

M Kühnert 1, S Schmidt 1
  • 1Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin der Universität Marburg, Deutschland

Zielsetzung: In dieser Studie wurde die Isolierung und Anreicherung kindlicher Trophoblastzellen aus peripherem Venenblut schwangerer Frauen untersucht, um zu prüfen, ob durch diese Methode die heute angewandten invasiven Verfahren zur Gewinnung kindlicher Zellen wie Amniocentese und Chorionzottenbiopsie in der Pränataldiagnostik ersetzbar sind.

Materialen und Methoden: Zunächst erfolgte die Prüfung des Antigen-Musters von fetalen Zellen, Plazentagewebe und Leukozyten sowie verschiedener MAB-425-Konzentrationen an CVS-Kultur-, A431-Zellen und Leukozyten, danach in Gruppe 1 (n=11) die Färbung von A431-Zellen und die Färbung und Anreicherung von A431-Leukozyten-Gemischen, in Gruppe 2 (n=13) die Färbung von CVS-Zellen und die Färbung und Anreicherung von CVS-Zell-Leukozyten-Gemischen, in Gruppe 3 (n=18) die Färbung und Anreicherung von Leukozyten Nichtschwangerer und in Gruppe 4 (n=6) die von Schwangeren. Verwendet wurde ein FACScan (FA. Becton/Dickinson). Die Antigenbeschaffenheit von fetalen Zellen, Plazentagewebe und Leukozyten wurde mit spezifischen Antikörpern ermittelt.

Ergebnisse: Nahezu alle CVS-Kulturen waren EGF-Rezeptor-positiv, die Leukozytenproben negativ. Für die Isolierung von Trophoblastzellen erwies sich der EGF-Rezeptor als geeignet. Im Vergleich von 18 Leukozytenproben nichtschwangerer gegen 6 Proben schwangerer Frauen konnte weder bei der Färbung mit MAB 425 noch bei der Anreicherung im MiniMACS ein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Bei den Schwangeren gelang es nicht, eine ausreichend hohe Zahl EGF-Rezeptor-positiver Zellen zu erhalten, um sicher fetale Zellen nachzuweisen.

Zusammenfassung: Vor dem Einsatz von Trophoblastzellen als Zellpopulation für die Pränataldiagnostik müssten mögliche Auswirkungen auf Verweildauer und Isolierungsmöglichkeiten dieser Zellen geklärt werden. Für zytogenetische Untersuchungen waren in dieser Studie fetale Zellen wahrscheinlich nicht in ausreichender Menge vorhanden.