Rofo 2002; 174(8): 1043-1044
DOI: 10.1055/s-2002-32924
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diagnostik der akuten Okulomotoriusparese

A. Hillemanns, D. Freudenstein, W. Küker
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Publication Date:
25 July 2002 (online)

Paresen des N. oculomotorius werden in bis zu 30 % der Fälle durch Aneurysmen verursacht, insbesondere wenn eine Pupillenbeteiligung vorliegt (Green et al. Arch ophtalmol 1964; 72: 154). Rupturierte Aneurysmen sind mit einer Mortalitätsrate von ca. 50 % behaftet. Lange Zeit wurde die DSA als einzige Untersuchungsmodalität angesehen, um ein Aneurysma nachzuweisen. Allerdings trägt diese Untersuchungsmethode insbesondere bei älteren Patienten und solchen mit Symptomen der zerebralen Arteriosklerose ein 1 - 2 % Risiko neurologischer und systemischer Komplikationen (Heiserman et al., Am J Neuroradiol 1994; 15: 1401). Heute bietet sich jedoch die MRT als nicht invasive, risikolose Alternative an. Zweifel bestehen jedoch an der Sensitivität dieser Untersuchungsmethode im Nachweis vor allem kleiner Aneurysmen (Jacobson et al., Am J Ophthalmol 1999; 128: 94). Im Folgenden soll der Fall eines Patienten mit einer akut aufgetretenen Okulomotoriusparese vorgestellt werden, bei dem in der MRT eindeutig ein kleines Aneurysma der A. carotis interna nachgewiesen werden konnte.

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