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DOI: 10.1055/s-0043-1770665
Psychische Beanspruchung und Inanspruchnahme gesundheitsförderlicher Maßnahmen im Alltag der Studierenden im Verlauf eines Online-Semesters
Einleitung Die Online-Lehre durch die Covid-19-Pandemie bedeutete für die Studierenden ein erhöhtes Arbeitspensum, finanzielle Sorgen oder soziale Isolation. Dies belastete die psychische Gesundheit zusätzlich. Die Erforschung der Vereinbarkeit zwischen Studium und Gesundheitsförderung könnte wegweisende Bedarfshinweise für zielgruppenspezifische Maßnahmen für die psychische Gesundheit geben.
Methoden An der Panelstudie nahmen 34 Studierende im Sommersemester 21 an drei Messzeitpunkten an der Online-Befragung teil. Neben soziodemografischen Daten wurde die Inanspruchnahme gesundheitsfördernder Maßnahmen sowie die psychische Beanspruchung erhoben.
Ergebnisse Im Online-Semester war die Prüfungszeit mit durchschnittlich 6,12 h/d am zeitintensivsten (p=.002). Eine höhere Arbeitszeit ging vermehrt mit Sorgen über die Tagesereignisse einher (p=.007). Bereits zur Vorlesungszeit gaben die Mehrheit an, in einem Gedankenkarussell (68 %) festzustecken, sich Sorgen zu machen (70 %) oder über Tagesereignisse zu grübeln (85 %). Während über die Hälfte der Befragten besonders in der Prüfungszeit auf einen gesunden Lebensstil achtete, wurden Entspannungsmethoden von den Wenigsten angewandt. Hier wurden entspannende Maßnahmen u.a. mit Grübeln (r=.524), Sorgen über Tagesereignisse (r=.504) oder depressiven Gedanken (r=.438) in Zusammenhang gebracht.
Fazit Trotz hoher psychischer Beanspruchung werden Maßnahmen zur psychischen Gesundheit zu selten und zu spät beachtet. Die Ergebnisse verdeutlichen den dringenden Bedarf an settingbezogene Copingstrategien und Verhätnisprävention.
Publication History
Article published online:
22 August 2023
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Georg Thieme Verlag
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